Es gibt nichts zu beschönigen: Die Lage für das Theater ist ernst!

 Die „Freunde des Zittauer Theaters e.V.“ bangen wieder einmal um den Erhalt des Theaters, nicht nur des Zittauer Standortes, sondern des gesamten Gerhart-Hauptmann-Theaters Görlitz-Zittau. Sie wissen es bestimmt: Die Finanzierung ist nicht gesichert, die Ausgaben steigen u.a. wegen neuer Tarifverträge und gestiegener Energiekosten. Es scheint eine unendliche Spirale zu sein… ein Ende ist nicht in Sicht. Die Medien berichteten in den letzten Wochen und Tagen mehrfach davon.

Nach dem letzten großen Bangen, als wir uns als Theaterfreunde an den Sächsischen Landtag gewandt hatten und großen Widerhall in den Medien fanden, konnte die Situation durch den Kulturpakt mit dem Freistaat Sachsen für wenige Jahre entspannt werden. Bald schon war klar, ohne Fortführung und Dynamisierung der Zuführungen wird es nicht gehen. Dann sollte das vom damaligen Landrat Bernd Lange beauftragte Theatergutachten eine zukunftsfähige Lösung für die Theaterlandschaft bringen, sorgte aber mit seinen Strukturvorschlägen für Unruhe und Widerspruch. Es wurden Arbeitsgruppen tätig – scheinbar aber ohne Ergebnis.

Wir sind einerseits dankbar, dass der Kulturpakt fortgeführt wird und in diesem Jahr auch mehr Geld vom Kulturraum für das Theater beschlossen wurde. Man sieht die Bemühungen und auch die Bekenntnisse zum Theater. Es ist aber überdeutlich: das alles reicht nicht! Allein in diesem Jahr fehlen dem GHT 1,3 Mio Euro, im nächsten noch mehr. Der Landrat Dr. Meyer erklärte der Belegschaft kürzlich, dass die beantragten Mittel nicht vom Landkreis aufgebracht werden können und nur die vor einem Jahr versprochenen Mittel im Haushalt vorgesehen sind. Auch Zittau hat eine ähnliche Situation. Nun bangen alle, wie es weitergeht, ob es Entlassungen von 30 – 40 Leuten, Streichungen ganzer Sparten usw. gibt. Der Betriebsrat des GHT hat schon klargestellt, dass dies arbeitsrechtlich nicht kurzfristig möglich ist und die Gelder so in diesem Jahr gar nicht gespart werden könnten. Wer will sich diesen Kahlschlag auch vorstellen? Jedoch, wenn kein Wunder geschieht, muss Dr. Morgenroth für das Theater Insolvenz anmelden.

Der Landkreis steht aktuell vor der äußerst schweren Aufgabe, trotz großem Defizit von über 40 Mio Euro einen Haushalt zu beschließen, der von der Landesbehörde genehmigungsfähig ist. Die Auflagen des Sächsischen Finanzministeriums fordern u.a. Einsparungen, ein Konzept zur Senkung der Ausgaben und die Erhöhung der Kreisumlage. Dann könnte u.U. der Haushalt mit geringerem Defizit genehmigt werden und ein Antrag auf Ausgleich gestellt werden. Gewiss ist das aber nicht. Die Erhöhung der Kreisumlage, die ohnehin die höchste im Freistaat Sachsen ist, wiederum trifft die Kommunen, die weitgehend ebenfalls keine finanziellen Spielräume haben und sich wehren. Das hat manchen Bürgermeister aktuell veranlasst, die Streichung oder Reduzierung der Ausgaben z.B. für das Theater zu fordern und sich nur auf Pflichtaufgaben zu konzentrieren.

Am 29. März stand nun die Entscheidung im Kreistag zum Haushalt und zum Haushaltstrukturkonzept an. Ich habe mir das angehört. Es wurde deutlich, wie sehr um den Haushalt gerungen wird und dass der Kreis in einer ausweglosen Lage ist, da es keine Entscheidungsspielräume gibt. Ursachen ist v.a. die Überbürdung mit Aufgaben durch Bundes- und Landesgesetze im Sozialbereich. Die Ausgaben steigen exorbitant und sind nicht vor Ort beeinflussbar. Der Landkreis hat deshalb den Freistaat Sachsen verklagt. Zur guten Stimmung trägt das sicher nicht bei. Es wurde am Mittwoch nach einem Kompromissvorschlag mehrerer Fraktionen mehrheitlich ein Beschluss zum Haushalt gefasst, der eigentlich nur ein Nothaushalt ist. Jedoch kam es dann aber knapp zu keiner Mehrheit für das Strukturkonzept, wodurch die Bedingung für eine Genehmigung eigentlich doch nicht erfüllt ist. Der Ausgang ist also offen. Wenn es keinen Haushalt gibt, können nur Pflichtaufgaben erfüllt werden und z.B. die Kultur- und Sportförderung wäre nicht möglich. Mit Haushalt ist die Finanzierung aber auch

nicht auskömmlich. Der Kreistag hat beschlossen, sich für eine bessere Ausstattung und den Ausgleich der gestiegenen Ausgaben im Pflichtbereich bei Land und Bund stark zu machen. Manche Kreisräte sind skeptisch und desillusioniert, da das schon in den letzten 12 Jahren mehrfach gefordert und doch nie erreicht wurde.

Wie es für das Theater nun aussieht, ist unklar. Die Beratung dazu wurde vertagt und soll separat erfolgen. Was mit dem Haushaltsstrukturkonzept wird, ist auch unklar, denn der Kreistag wird bei einer erneuten Abstimmung sicher nicht anders entscheiden. Der Presse entnehme ich, dass die Geschäftsführung des Theaters aufgefordert wurde, darzulegen, wieviel Theaterleistung mit dem vorhandenen Geld möglich ist. Sie müssen nun faktisch selbst Streichungen und Lösungen anbieten.

Es ist eine wirklich schwierige Situation für alle Seiten, die durch die Krisen unserer Zeit verstärkt wird. Und es betrifft nicht nur das Theater, Kultur und Sport, sondern viele Bereiche unseres Lebens.

Dennoch: Der Kreis Görlitz ohne sein Theater mit Ensembles an beiden Standorten und ohne Philharmonie ist für uns nicht denkbar. Warum? Das Gerhart-Hauptmann-Theater entwickelt sich nach der Coronapandemie wieder gut. Es wird ein vielfältiges, ansprechendes Programm geboten. Das Publikum kehrt zurück. Es geht nicht darum, einigen wenigen Theaterfreunden ein Vergnügen zu organisieren. Das Theater ist Treffpunkt und Ort des Austausches, es befördert den Dialog und die Auseinandersetzung mit den drängenden Problemen der Zeit. Vor allem wird – vielleicht nicht für jeden sichtbar – viel für die junge Generation getan. Die Kontakte mit den Schulen werden vertieft, mobile Inszenierungen angeboten, die gut angenommen werden, z.B. aktuell der Monolog „Faust“. Seit der Wiedereinführung und Stärkung der Theaterpädagogik sind an beiden Standorten neue Spielclubs für verschiedene Altersstufen entstanden und in Entwicklung begriffen. Der TheaterJugendClub Zittau bietet mit zwei Mitgliedern des Ensembles derzeit mit dem Stück „Düsterbusch City Lights“ eine Inszenierung auf hohem Niveau, die nicht nur junge Zuschauer anlockt. Wenn man erlebt, wie diese jungen Leute für ihr Theater brennen, geht einem das Herz auf. Das alles wäre ohne Spielensembles verloren. Und wir sollten nicht nur an Zittau denken. Auch die Neue Lausitzer Philharmonie wirkt in verschiedenen Konstellationen sichtbar im ganzen Kreis. Es ist das einzige große Orchester in der Oberlausitz und bespielt auch Bautzen. Eine Abschaffung ist undenkbar. Das gesamte GHT trägt zur kulturellen Bildung und zur Lebensqualität der Menschen in dieser strukturschwachen, im Umbruch begriffenen Region bei. Diese guten Entwicklungen dürfen nicht gefährdet werden. Im Gegenteil, sie sind auszubauen und zu stärken. Ohne das Wirken der verschiedenen Ensembles, des Orchesters, der Mitglieder aller Sparten des GHT wäre ein professionelles kulturelles Leben im Bereich Theater, Musik, moderner Tanz kaum vorhanden. Der Strukturwandel in der Lausitz darf nicht nur wirtschaftlich determiniert sein, er muss mit Kultur, Kunst und Bildung begleitet werden, um die Region lebenswert und anziehend zu gestalten. Das Theater ist wie die Hochschule ein wichtiger Standortfaktor.

Wir „Freunde des Zittauer Theaters“ sehen die drei Gesellschafter des GHT in der Pflicht, sich gemeinsam für den Erhalt der Kultureinrichtung und ihrer vielfältigen Angebote stark zu machen. Sie dürfen die Theaterleitung jetzt nicht allein lassen. Dazu gehören die Bemühungen, weitere Finanzierungsquellen auf Landes- und Bundesebene zu erschließen und einzufordern. Vielleicht gibt es auch unkonventionelle Wege? Bei der Gewinnung finanzkräftiger Sponsoren aus der Wirtschaft – auch überregional – und bei der Begründung von Partnerschaften mit Industrie- und Handwerksbetrieben sollten sie das Theater unterstützen. Zugleich wird das Theater nicht umhinkommen, alle Möglichkeiten für Optimierungen, Einsparungen, Synergien und Einnahmeerhöhungen auszuloten.

Wir Zittauer Theaterfreunde wollen natürlich auch weiterhin helfen. Aber bei diesen offenen Summen stockt einem schon der Atem. Treten Sie alle – wo immer Sie können – dafür ein, dass unser Theater Zukunftssicherheit bekommt!

Prof. Dr. Bärbel Fliegel

Zum WELTTHEATERTAG 2022

Die „Freunde des Zittauer Theaters e.V.“ übermitteln den Künstlern und Mitarbeitern des Gerhart- Hauptmann-Theaters herzliche Grüße zum diesjährigen Welttheatertag!

Der Verein bedankt sich herzlich bei Ihnen allen, die Sie mit tollen Leistungen und viel Engagement dem Publikum schöne und interes-sante Theatererlebnisse ermöglichen. Nach den langen Schließungen und den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ist nun wieder der Zugang Aller zu den kulturellen Angeboten möglich, aber eine Normalität ist immer noch nicht in Sicht. Zu den bekannten Krisen kommt nun der unsägliche Krieg in der Ukraine, der die Menschen belastet und noch ungeahnte Auswirkungen auf viele Bereiche unseres Lebens haben wird.

Peter Sellars spiegelt in der diesjährigen zentralen Botschaft in bildhafter Sprache die verstörende Realität des Lebens und fordert neue Rituale des Theaters. Wir Theaterfreunde sind überzeugt, dass in diesen Zeiten die Kultur – zuvörderst die Theater – den Menschen helfen können, die Gedanken zu ordnen, Mut zu schöpfen, Gräben zu überwinden und auch den nötigen Abstand von den drängenden Problemen zu finden.

Prof. Dr. Bärbel Fliegel

Im Namen des Vorstands

JOS- Festival 2022

Das JOS- Festival ist zurück! Nach der digitalen Variante im Klosterhof im vergangenen Jahr fand das 10. Festival wieder in Präsenz mit internationalen Gästen aus Polen und Tschechien statt. Trotz der Coronaeinschränkungen lief es gut und wurde ansprechend besucht. Die langjährigen Enthusiasten wissen bereits, was sie am Festival haben, die anderen sollten realisieren, dass man etwas verpasst. Was ich in diesem Jahr erleben konnte, war absolut sehenswert und Theaterspiel vom Feinsten. Gespielt wurde hinter dem Vorhang, was dem Zuschauer eine Nähe zum Geschehen verschafft. Die Übertitel ermöglichen das Verfolgen des Geschehens, der Genuss des Spiels in der Originalsprache bleibt erhalten. Stückeinführungen bzw. Nachgespräche lassen Akteure und Publikum ins Gespräch kommen.

Zu Tränen rührte das Familiendrama „Dinge, die ich sicher weiß“ – eine Koproduktion der Theater aus Jelenia Gora und Zielonia Gora zur Eröffnung am Mittwoch.  Interessantes experimentelles Theater bot das Theater aus Usti nad Labem mit einer Adaption des Romans „Der Steppenwolf“ von Hermann Hesse. Das GHT brachte den Monolog „Name Sophie Scholl“ am Freitag Vormittag.

Wunderbar ist, dass der TheaterJugendClub unter der Leitung von Patricia Hachtel wieder mit einer polnischen Gruppe in Kooperation ein Stück gestalten kann. Die Werkstattpremiere zu „Wolf Gäng – sei (k)ein Schaf“ am Samstag zeigte, dass das Publikum – und zwar nicht nur das jugendliche – sich auf die Premiere am 23. April freuen kann. Die Festivalausgabe 2022 hatte besonders viele Angebote für Kinder und Jugendliche, die neugierig auf Theater machen und Lust am selbst tun erzeugen. Ergänzt wurde alles mit Konzert und Party.

Fazit: Wer spannende, unkonventionelle Theaterabende liebt – sollte das JOS-Festival nicht verpassen. Im nächsten Jahr gibt es bestimmt wieder eine Chance!

Dr. B. Fliegel

Und nun wieder ins Theater!

Liebe Theaterfreunde,

wieder einmal ging der Spielbetrieb im Gerhart-Hauptmann-Theater nach einer erzwungenen Corona-Pause ab 15. Januar endlich wieder los. Stammpublikum wie Akteure haben auf den Moment gewartet und alle sind hoffnungsvoll, dass es diesmal nicht bald wieder eine Schließung gibt. Freilich ist die Gefahr bei der Omikron-Welle, die uns umgibt und immer näher rückt, wieder groß. Aber über 2 Monate Entzug sind genug und so sollte das Angebot wieder genutzt werden. Für mich jedenfalls steht in den ersten 2 Wochen 5-mal Theater auf dem Plan.

Am Sonntag war das Theaterfrühstück gut besucht und in der anschließenden Matinee wurde in einem launigen Gespräch der Dramaturgin Patricia Hachtel mit dem Regisseur Stefan Eberle Einblick in die Entstehung der Inszenierung „Die Laborantin“ gegeben, die am 22.01. Premiere feiern wird. Das aktuelle Stück der englischen Autorin Ella Road wurde kürzlich in Dresden und auch anderenorts inszeniert und ist für eine Verfilmung optioniert. Auch wenn Ihnen die Thematik um genetische Untersuchungen und die darauf basierende Einstufung der Menschen zu dystopisch erscheinen mag, kann man sich doch der Möglichkeit solcher Entwicklungen in einer nahen oder fernen Zukunft nicht entziehen. Bei manchem Besucher heute wurde Neugier geweckt, konnte man doch erfahren, wie das Team das Stück angeht, welche Überlegungen es für Bühnenbild, Kostüme und die Textstraffungen gab. So wurde sichtbar, wie ein Schöpfungsprozess am Theater im Zusammenspiel von Regisseur, Dramaturgie, Darstellern, Ausstatterin und der Gewerke vor sich geht. Interessant zu wissen, dass auch ein Regisseur von den fertigen Kostümen überrascht sein kann. Für Martha Pohla bringt das Stück eine interessante und anspruchsvolle Frauenrolle.

In Görlitz hatte das Tanzstück „Zerrinnerung“ erfolgreiche Premiere. Es wurde von den Fans sehr positiv kommentiert. Leider gibt es derzeit vom Musiktheater in Görlitz nur kleine Inszenierungen als Wiederaufnahmen zu sehen. Bleibt zu hoffen, dass das nächste Philharmonische Konzert im Februar planmäßig stattfinden kann. Nach dem Ausfall des Weihnachtskonzerts und dem interessanten, aber einmaligen Life-Stream des Neujahrskonzerts am 1. Januar wird es nun Zeit für originale Konzertatmosphäre! Mit dem Jungen Konzert ging es am Wochenende schon los. Am kommenden Sonntag folgt das Unterhaltungskonzert.

Ein besonderes Ereignis am GHT wird das Musical „Once“ sein, welches nach dem Ausfall im Dezember nun vom 25. -27. Januar in Zittau und danach bis 30.01. in Görlitz gespielt wird. In dieser Koproduktion mit den Hamburger Kammerspielen agiert ein multitalentiertes Ensemble mit Live-Band. Die 2. Karte gibt es zum halben Preis. Also, nehmen Sie noch jemanden mit ins Theater! 

Ich wünsche Ihnen viel Freude in unserem Theater – auch wenn noch nicht wieder alles normal läuft. Einlass gibt es nach den gesetzlichen Regelungen nur für Geimpfte und Genesene mit Test bzw. Auffrischungsimpfung. Das Hygienekonzept fordert außerdem die Maske bis zum Platz. Besetzt werden darf nur die Hälfte der Plätze.

Prof. Dr. Bärbel Fliegel

Vorsitzende

Zittau: Geländerinstallation vor dem Theater auf der Zielgeraden

Im April 2017 starteten die Freunde des Zittauer Theaters eine Spendenaktion für den Bau eines Geländers vor dem Zittauer Theater. Der Grund für dieses Vorhaben ist damals wie heute aktuell. „Unsere Gesellschaft wird älter. Um älteren Menschen einen Besuch im Gerhart-Hauptmann-Theater am Standort Zittau einfacher zu machen, wollen wir vor dem Theater ein Geländer installieren“, so die Verlautbarung aus den Reihen des Vorstandes.

Fast 5 Jahre später teilen die Zittauer Theaterfreunde mit, dass aufgrund der eingegangenen Spenden und der Mitgliedsbeiträge der Vereinsmitglieder die Finanzierung gesichert ist. Ebenfalls liegen alle notwendigen Genehmigungen vor. „Das Geländer ist beauftragt und in der Fertigung“, so der technische Leiter des Theater Uwe Karpe.

„Trotz des langen Zeitraums und mancher Rückschläge sind wir umso mehr erfreut, dass sich dieses Projekt der „Freunde des Zittauer Theaters“ auf der Zielgeraden befindet. Dies wäre ohne die Unterstützung der Spender und Vereinsmitglieder, der Hartnäckigkeit engagierten Theaterbegeisterter und der guten Zusammenarbeit mit dem Theater nicht möglich gewesen. Dafür bedanke ich mich im Namen des Vereinsvorstandes“, so der Schatzmeister Jens Hentschel-Thöricht.

Zittauer Theaterfreunde spenden 1.000 Euro für „Theaterpädagogik trotz Corona“

Vor wenigen Tagen beschloss der Vorstand der Freunde des Zittauer Theaters  dem Theater unter dem Verwendungszweck „Theaterpädagogik trotz Corona“ eine Spende in Höhe von 1.000 Euro zu überweisen, so der Schatzmeister des Vereins Jens Hentschel-Thöricht.

Prof. Bärbel Fliegel, Vorsitzende des Vereins: Wir wollen mit dieser Zuwendung angesichts der Einnahmeausfälle z.B. des Weihnachtsmärchens durch die pandemiebedingte Schließung des GHT ein Zeichen setzen. Zugleich danken wir dem Team der Theaterpädagogik und dem Ensemble für ihren Einsatz in Gestalt der „märchenhaften“ Besuche in den Schulen. So konnte den Kindern noch vor Weihnachten eine Freude und Abwechslung bereitet werden. Gemeinsames kulturelles Erleben ist für Kinder und Jugendliche unverzichtbar. Danke für Ihren Einsatz und Ihre Ideen! Gleichzeitig bedanken wir uns bei allen Vereinsmitglieder und Spendern, die diese Unterstützung ermöglichen.

ein Weihnachtsgruß

Liebes Ensemble, liebe Mitarbeiter des GHT,

nun ist es klar: das Theaterjahr 2021 bleibt leider pandemiebedingt erneut unvollendet. Die schönen Gewohnheiten, sich mit der Familie am Weihnachtsmärchen zu erfreuen und sich beim Weihnachtskonzert auf das Fest einzustimmen, müssen wieder der häuslichen Einsamkeit am TV-Gerät, CD-Player und bestenfalls dem familiären Gesang weichen.  Die Gemeinschaft mit unserem Theater fehlt uns Zittauer Theaterfreunden sehr. Die aktuelle Situation in Sachsen und im Kreis verlangen allen wieder Vernunft und Einsicht in die Notwendigkeit der Kontaktreduktion ab. Diese Adventzeit und die kommende Jahreswende sind nicht nur Zeiten des Rückzugs und der Besinnlichkeit, sie sind von Sorgen vieler Menschen, Unternehmen und Vereine belastet. Wir Theaterfreunde sorgen uns – auch um unser Theater. Weichenstellungen für die Entwicklung der Theaterlandschaft im Kulturraum, für den Bestand und die Finanzierung unseres Gerhart-Hauptmann-Theaters stehen an.  Wie kann die Zukunft mit den Folgen der Pandemie in allen Bereichen aussehen?

Umso mehr sind wir dem Zittauer Schauspielensemble dankbar für die im Rahmen des Möglichen geleistete theaterpädagogische Arbeit in den Schulen. Wenn auch die Märchenlesungen den geplanten Besuch im Theater nicht ersetzen können, bringen sie Abwechslung und Freude in den Pandemie-Alltag der Kinder. Kultur ist lebenswichtig!

Der Vorstand der „Freunde des Zittauer Theaters“ (e.V.)  wünscht allen Angehörigen des GHT in dieser schwierigen Zeit vor allem Gesundheit und Widerstandskraft. Wir wünschen allen ein schönes Weihnachtsfest sowie ein gutes Jahr 2022!

Und demnächst wieder einmal ins Theater

Liebe Theaterfreunde,

nun ist der Spielbetrieb im Gerhart-Hauptmann-Theater in vollem Gange. Etwas Hektik aber auch Aufbruchsstimmung aller Beteiligten ist in der Anfangsphase zu verspüren. Die ersten Premieren sind erfolgreich verlaufen und auch der Konzertbetrieb läuft planmäßig. Die Operette „Der liebe Augustin“ findet in Görlitz viel Anklang beim Publikum. Da sollte man nicht zu viel Wert auf die etwas durchwachsene Kritik von J. D. Schubert in der Sächsischen Zeitung legen. Selbst ansehen und urteilen ist angesagt. Der Geschmack und die Ansprüche sind verschieden und einem entspannten Abend steht in jedem Fall nichts im Wege. Die Inszenierung kommt noch ein paar Mal – auch am Silvestertag – in Görlitz auf die Bühne und steht im März im Zittauer Spielplan. Freuen wir uns drauf!  
Um beim Musikalischen zu bleiben: Am 13. November wird die Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Kurt Weill und Berthold Brecht endlich Premiere haben. Die letzte Inszenierung des ehemaligen Intendanten Klaus Arauner wird vier Mal aufgeführt und nicht nach Zittau kommen. Für Fans dieses immer noch aktuellen Werkes lohnt sich dann der Weg nach Görlitz bestimmt.

In Zittau hatte am letzten Wochenende „Slapstick“ Premiere. Im Publikum fanden sich neben den Zittauer Premierenabonnenten auch der Autor Wieland Schwanebeck und viele Angehörige und Freunde des Autors, des Regisseurs und des Bühnenbildners. Die Leitungsriege des Theaters aus Görlitz und Zittau war anwesend, so dass ich die neue Verbundenheit des Gerhart-Hauptmann-Theaters spüren konnte. Das Stück über die Begegnung von Charlie Chaplin und Orson Welles und die Hintergründe zur Entstehung des Films „Monsieur Verdoux“ nimmt nach einigen Längen im ersten Teil nach der Pause Fahrt auf und wird unter der Regie des neuen Schauspieldirektors Ingo Putz dann auch dem Titel gerecht. Die vier Schauspieler werden vom umfänglichen Text und den Einlagen gefordert. Neben Tilo Werner, Philipp Scholz und Martha Pohla spielt der Gast Gen Seto den japanischen Diener von Chaplin. Am 5. November können neben dem Film über den Pariser Frauenmörder auch andere berühmte Filme der Protagonisten im Kronenkino in einer langen Kinonacht gesehen werden. Wir laden die Theaterfreunde herzlich ein, den Termin als „Stammtisch extra“ wahrzunehmen und so das Theaterstück cineastisch zu ergänzen.

Einige Tage zuvor hatte die Theaterserie „Selfies einer Utopie“ von Nicola Bremer unter seiner Leitung in Zittau Premiere. Die Spieler Sabine Krug, Paul-Antoine Nörpel und David Thomas Pawlak standen vor der Herausforderung, einen unbekannten Text zu lesen und nach Anweisungen des Autors, die er auf großen Pappen hochhielt, zu gestalten und schnell zu reagieren. Das führte zu äußerst komischen Situationen und die Akteure konnten ihrem Affen Zucker geben. Mal kräftig, mal weinerlich, dann wieder ängstlich, divenhaft oder gar singend wurden die Worte an die Zuschauer gebracht. Dabei nimmt der Text auch aktuell-politische und lokale Vorgänge auf und stellt ernste Fragen, die aber durch die Komik des Spiels gebrochen werden. Die Aufführung tags darauf in Görlitz war mit anderen Spielern (Maria Weber, Marc Schützenhofer und Fabian Quast) ebenso sehenswert. Jeder Abend ist ein Unikat und so nicht wiederholbar. Ein sehr gelungener Versuch der Theatergestaltung, der auch das zahlreiche junge Publikum sichtlich ansprach. Im Januar und im März gibt es wieder einen Teil. Vielleicht sind Sie dabei?

Nun steht einem Besuch zu den Vorstellungen in Zittau und Görlitz fast nichts mehr im Wege. Es beginnt der Vorverkauf für Dezember und Januar. Leider ist der Spielplan auf der Web-Seite des GHT für Dezember noch nicht vollständig. Er wird hoffentlich bald fertig und sichtbar sein. Natürlich ist die Pandemie nicht vorbei, die 3-G-Regel ist festgelegt sowie Maskenpflicht bis an den Platz. Die Säle sind wieder normal mit Sitzreihen hergerichtet, aber noch können nicht alle Plätze besetzt werden.

Ihre Dr. Bärbel Fliegel

Zum Ende der Saison 20/21

Liebe Theaterfreunde,

nun ist sie zu Ende – die ungewöhnliche Theatersaison 2020 /21 der GHT. Nach dem noch relativ normalen Start der Spielzeit im September und Oktober mit genehmigten Hygienekonzepten kam das lange Aus für die Theaterkunst durch die Schließung vom November 2020 bis Mai 2021. Erst mit dem Start des Sommertheatersaison konnten nach und nach wieder Theaterangebote gemacht und die Zuschauer langsam zurückgewonnen werden. Besonders erfreulich war, dass es ab Juli möglich war, die Spielstätten mit vielen Zuschauern zu füllen. So konnte das Publikum in Görlitz das Musical „Evita“ in einer corona-gerechten Inszenierung sehen. Im Zittauer Klosterhof gab es gleich mehrere Angebote: die Krimikomödie „Beute“ und den Monolog „Nippeljesus“, mit dem Marc Schützenhofer die Zuschauer fesselte. Zuletzt standen noch Vorstellungen auf der Waldbühne in Jonsdorf an, wo „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ mit viel Klamauk, den üblichen Kampfszenen und Pyrotechnikeinsatz Alt und Jung unterhielt. Ich hoffe, Sie waren beim Sommertheater wieder dabei.

Mein Fazit: Alles war durchaus sehenswert und brachte etwas Normalität für die Akteure und das Publikum zurück. Leider spielte der Wettergott in diesem Sommer nicht immer mit und auch vor krankheitsbedingen Ausfällen blieb das Ensemble nicht verschont. Man muss es dem kleinen Team aber lassen: es zeigte viel Einsatz, hielt auch bei Regen durch und holte kurzfristig als Ersatz auch Ausschnitte aus „Loriot“ auf die Bühne.

Der Sommer atmet aber auch Abschied. Drei bereits vorbereitete Inszenierungen wurden im Zittauer Haus noch auf der großen Bühne zur Premiere gebracht. Leider werden wir diese Stücke im Herbst nicht mehr zu sehen bekommen. Die neue Leitung übernimmt – anders als in Görlitz – außer dem Klassenzimmerstück nichts in die neue Spielzeit.  Die Schauspielintendantin Dorotty Szalma und der Generalintendant Klaus Arauner wurden offiziell verabschiedet. Auch wir Theaterfreunde haben ihnen Dank gesagt und Glück gewünscht. Vielleicht bleibt ihnen künftig etwas Zeit, in unserem Theaterbuch „Vorhang auf!“ zu stöbern, welches wir zum Abschied überreichten.

Nun steht der verdiente Urlaub für Künstler und Mitarbeiter an. Die Proben für die neue Saison haben unter der Leitung des neuen Schauspieldirektors Ingo Putz schon begonnen. Wir sind natürlich gespannt und drücken die Daumen für einen guten Start. Zunächst aber: Gute Erholung!

Liebe Theaterfreunde,

merken Sie sich bitte schon die wichtigen Termine in der 38. Kalenderwoche vor.
Am Mittwoch, dem 22. September 2021 ist unsere Jahresversammlung, für Sie die Einladung im letzten Mitgliederbrief erhalten haben. In einem festlichen Teil wollen wir dabei auch auf 30 Jahre Verein schauen und gemeinsam feiern. Bitte kommen Sie zahlreich!

Am 25. September können Sie sich in der Spielzeiteröffnungsgala auf die nächste Spielzeit einstimmen und sich ein Bild vom neuen Leitungsteam des GHT machen. Gleich am nächsten Tag ist nicht nur Bundestagswahl, sondern auch der Tag der offenen Tür im Zittauer Theater mit einem vielfältigen Programm und Einblicken hinter den Kulissen. Vielleicht ist für Sie aber auch der tiefere Einblick in das Görlitzer Haus bereits am 12.09.2021 interessant?

Wir freuen uns auf eine gute Spielzeit, die möglichst wenig von Corona beeinträchtigt wird.
Wir sehen uns in unserem Theater!

Ihre
Prof. Dr. Bärbel Fliegel

Zum WELTTHEATERTAG am 27. März 2021

Im letzten Jahr stand in unserem Gruß zum Welttheatertag die Feststellung, dass wegen der Corona-Pandemie nichts wie sonst war. Man konnte den Tag nicht wie üblich begehen, die geplante Vorstellung fiel aus. Damals ahnten wir nicht, dass es ein Jahr später immer noch so ist und die Theaterwelt – wie die gesamte Gesellschaft – aus den Fugen gerät. Die Theater und Kulturstätten sind wieder und schon lange geschlossen, das öffentliche Leben steht still bzw. ist aus der Bahn geworfen. Die Auswirkungen des Virus auf die Gesundheit des Einzelnen, auf die Wirtschaft, die Kulturlandschaft und das gesellschaftliche Zusammenleben sind nun viel deutlicher zu spüren. Das gibt Anlass genug, den seit 1961 international begangenen Feier- und Aktionstag noch stärker zum Nachdenken über die Wirkung und die Zukunft der Theaterkunst zu nutzen. Sicher wird es Wortmeldungen und Aktionen in aller Welt geben.  

Wir „Freunde des Zittauer Theaters“ versichern aus Anlass des Welttheatertages den Künstlern und Mitarbeitern des Zittauer Hauses wie des gesamten Gerhart- Hauptmann-Theaters unsere Unterstützung für den Erhalt des Theaters und die baldige Fortführung der wichtigen kulturellen Arbeit.

Wir vermissen das Theater und sehen die Folgen des kulturellen Leerlaufs mit Sorge. Mögen sich die Vorhänge bald wieder öffnen!

Prof. Dr. Bärbel Fliegel
Im Namen des Vorstands