Nun ist die Spielzeit 2017/18 vorbei und es heißt Abschied nehmen von zwei langjährigen Ensemblemitgliedern. Zur „blauen Stunde“ trafen sich bereits am 19. Juli 2018 das Theatervolk, Freunde und Gäste zu den Abschiedsprogrammen von Stefan Bestier und Kerstin Slawek im Theaterfoyer.
Es war ein emotionaler, wehmütiger, lustiger, informativer und z.T. auch chaotischer v.a. aber ein besonders langer Abend, an dem die Zuschauer manchen Akteur auch in ungewohnter Rolle erleben konnten.
Die Konzepte der beiden Scheidenden waren so verschieden, wie die beiden Menschen es sind.
Stephan Bestier hatte mehrere Kollegen eingeladen, mit ihm gemeinsam ein musikalisches Programm zu bestreiten. So konnte man Maria Weber und Marc Schützenhofer, mit einem Song aus “Eine Sommernacht“ sowie Sabine Krug, Kerstin Slawek, Florian Graf und sogar Dorotty Szalma im Duett mit ihm erleben. Ein Höhepunkt mit emotionaler Tiefe war „Bitte geh nicht fort“ von Jaques Brel. Das hätte so mancher Zuschauer ihm auch gern gesagt. Begleitet wurden sie von Frau Zenker am Flügel. Obwohl Stephan wie gewohnt versuchte, die Kontrolle über den Abend zu behalten, gelangen den Kollegen doch einige Überraschungen, wie z.B. Renate Schneider, die gleich zu Beginn spitzzüngig aus dem Nähkästchen plauderte, Lisa Maria Kurzmann, die selbst Geschriebenes vortrug und auch David Thomas Pawlak, der mit dem kleinen Maulwurf in Erinnerungen kramte.
Im 2. Teil des Abends erinnerte Kerstin Slawek an ihre Arbeitsjahre als Dramaturgin und Schauspielerin am hiesigen Haus. In dem auf der Bühne nachgestellten engen Büro versuchte sie gemeinsam mit Gerhard Herfeldt ein Konzept für das Abschiedsprogramm zu entwickeln. Zwischen Telefonaten, Platzgerangel und Computerproblemen wurde die Idee durchgespielt, den Zuschauern Begriffe aus ihrer Wiener Heimat z.B. zum Abschied und zum Sterben zu erklären. Das war amüsant. An ihre am Haus gespielten Rollen erinnerte Kerstin durch Kostümwechsel (Maria Stuart, Titania, Kater usw. ) Die Kollegen kamen als Gäste mit Geschenken, Anekdoten und Erinnerungen, die mehr oder weniger erzählbar waren. Extra für sie wurde das Sofa vom Café Jolesch auf die Bühne geholt, auf dem sie wohl öfter die Ruhe suchte und ein Bier genoss.
Die „Freunde des Zittauer Theaters“ e.V. bedankten sich bei beiden scheidenden Künstlern für die anregenden Jahre und wünschten ihnen alles Gute für die Zukunft.
Ein Köfferchen mit Zittauer Utensilien soll sie an diese Zeit erinnern und anregen, mal wieder her zu kommen. Nach dem Motto: Ich hab noch einen Koffer in…. Zittau.