Theaterfreunde ermöglichen die Restaurierung des historischen Flügels des Zittauer Theaters

Der Verein „Freunde des Zittauer Theaters e.V.“ hat dem Gerhart-Hauptmann-Theater kürzlich 8 000 Euro für die Restaurierung des über 100 Jahre alten Flügels am Standort Zittau zur Verfügung gestellt. Darin sind die von der Mitgliederversammlung beschlossene Anschubfinanzierung und bisher gesammelte Spenden enthalten. Zu der Summe hat auch die „Bürgerstiftung Zittauer Theater“ 800 Euro beigetragen.

„Wir sind froh, dem Theater auf diese Weise helfen zu können, das historische Instrument wieder zum Klingen zu bringen. Den Musik- und Theaterfreunden der Region danken wir für jeden Beitrag dafür“, so die Vorsitzende Prof. Dr. Bärbel Fliegel. Die Restaurierung des hochwertigen Steinway-Flügels hat der Konzertstimmer und Klaviertechniker Robert Kunkel mit einem Fachkollegen übernommen.

Unter dem Motto: „Mit Ihrer Hilfe bringen wir ein Prunkstück zum Klingen“ läuft seit Herbst eine Spendenaktion des Vereins gemeinsam mit dem GHT. Die Vorsitzende freut sich: „Es ist schon eine schöne Spendensumme zusammengekommen, ein Großteil der erwarteten Kosten sind gedeckt. Die Aktion geht im neuen Jahr weiter, helfen Sie mit, die restliche Summe aufzubringen! Wir Zittauer Theaterfreunde sind gespannt auf das Ergebnis der Restaurierung und können es kaum erwarten, das überarbeitete Instrument den Spendern und der Öffentlichkeit vorzustellen.“

Spenden sind an Freunde des Zittauer Theaters unter dem Verwendungszweck „Flügelrestaurierung“ auf das Konto der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien IBAN DE38 8505 0100 3000 1155 27 erbeten. Auf Wunsch wird eine Spendenbescheinigung ausgestellt.

Prof. Dr. Bärbel Fliegel

Vorsitzende

Erlebnisreiche Theaterzeit

In den vergangenen Wochen hatten wir Zittauer Theaterfreunde eine erlebnisreiche Theaterzeit.
Die Premiere des Stücks „Das beispielhafte Leben des Samuel W.“ am Sonnabend, dem 20.01.2024 war ein vielbeachtetes Ereignis. Einige Mitglieder waren bei der ausverkauften Uraufführung dabei.

Bereits am Montag, dem 15. Januar nutzten 17 Mitglieder des Vereins die exklusive Möglichkeit zum Gespräch mit dem Autor Lukas Rietzschel und besuchten danach eine Probe.  So erfuhren wir viel über die Entstehung des Stückes, die Anliegen und die Herangehensweise des Autors an das Auftragswerk des GHT. Die Möglichkeit zu Fragen und Austausch mit Lukas Rietzschel und dem Dramaturgen Martin Stefke wurde rege genutzt. Die anschließende Probe mit dem Regisseur Ingo Putz in der Spielstätte hinter dem Eisernen Vorhang zeigte wie der Regisseur und der Ausstatter Sven Hansen eine Handlungsebene für den Text geschaffen haben. Die Spielfreude der Schauspielerinnen und Schauspieler hauchte dem Ganzen Leben ein.  Wir Theaterfreunde danken dem Theater und dem Autor für dieses besondere Erlebnis!

Die gute Vorbereitung erlaubte uns, das Stück am Premierentag aufmerksam zu verfolgen und die Professionalität der Akteure zu genießen. Wir konnten erleben, wie sich die Aufführung in den letzten fünf Probetagen weiter vervollkommnet hatte. Das Konzept geht auf, dem Text ein Handlungsformat in einer rein weißen, völlig harmonischen Szenerie zu geben und es so dem Publikum zu ermöglichen, die Aussagen aufzunehmen und mit eigenen Erfahrungen zu verbinden. Die aus über 100 durch den Autor geführten Gesprächen herausgefilterten Sequenzen zeigen Vorgänge aus ca. 50 Jahren ostdeutscher Geschichte auf, die von den Menschen sehr unterschiedlich erlebt wurden. Die Videos zur Rahmenhandlung um eine Wahlveranstaltung unterstreichen die Aktualität des Stücks.  

Die weiteren geplanten Vorstellungen waren und sind durch Abos und Freiverkauf weitgehend verkauft. Es ist zu hoffen, dass auch später noch die Möglichkeit für weitere Interessenten besteht, sich die Inszenierung anzusehen. Dem Besucher ist zu empfehlen, sich vorher zu informieren, es gab ja reichlich Publikationen in der Presse und in Funk und Fernsehen. Das Programmheft enthält ein lesenswertes tiefgründiges Interview, das mehr über den jungen Autor Lukas Rietzschel zeigt, als es z.B. ein Zeitungsartikel kann.

Ein ausgesprochen kurzweiliges Erlebnis war das ausverkaufte Benefizkonzert von Shenja Lacher und Dominik Schiefner am Sonntag, dem 21. Januar 2014 im Foyer des GHT. „Unterm Junimond“ wurden Lieder von Rio Reiser, anderen Autoren und auch eigene von Shenja performt. Das Ganze war ein Heimspiel, das Publikum war begeistert und durfte auch mitsingen. Kaum einer wollte dann nach Hause gehen. Alle erinnern sich gern an die Zeit, als beide junge Schauspieler am Anfang ihrer Karriere vor über 20 Jahren hier engagiert waren. Der musikalische Abend „Bis zum letzten Ton“ war damals ein Renner. Beide haben danach sehr unterschiedliche Wege beschritten und sind erfolgreich im Beruf tätig. Shenja war Star an verschiedenen Theatern – vor allem am Residenztheater in München – und ist nun vorwiegend in Fernsehfilmen zu sehen. Dominik Schiefner ist nach mehreren Etappen an freien Theatern und mit musikalischen Inszenierungen inzwischen Professor für Schauspiel in Alfter bei Bonn. Wir Freunde des Zittauer Theaters schenkten beiden Künstlern ein Buch „Vorhang Auf!“, in dem beide von Jan Lange vorgestellt werden. Der Wunsch, sie irgendwann noch einmal wieder zu sehen, blieb nicht ungehört.
Der Erlös des Abends kommt der Arbeit mit den Kinder- und Jugendspielclubs des GHT zu Gute.

Prof. Dr. Bärbel Fliegel

Vorsitzende

Einladung zur Probe und Gespräch

Liebe Zittauer Theaterfreunde,

für den Verein gibt es einen ganz besonderen Start. Der bereits angekündigte Probenbesuch des Theaterstücks „Das beispielhafte Leben des Samuel W.“ wird exclusiv durch eine Gesprächsrunde mit dem Autor Lukas Rietzschel bereichert. 

Am Montag, dem 15. Januar 2024 sind wir in das Theater eingeladen. Bereits 18.00 Uhr werden wir erwartet, starten mit einer Gesprächsrunde und ab 19.00 Uhr ist dann die Teilnahme an der planmäßigen Probe vorgesehen. Die Premiere wird bereits am Sonnabend, dem 20. Januar hinter dem Eisernen Vorhang sein. Regie führt Ingo Putz.

Der junge Autor ist bekannt für seine Romane und Stücke, die sich aktuellen Problemen und Entwicklungen – besonders in unserer Region – widmen. Bei dem Auftragswerk für das GHT handelt es sich um ein Theaterstück aus Interviewsequenzen. Über 100 Gespräche hat Rietzschel 2022 dafür geführt. Das Stück stellt viele Fragen – auch an uns und jeden Zuschauer. In dieser Veranstaltung ergibt sich für uns Theaterfreunde damit eine gute Gelegenheit, mehr über den Autor und seinen Antrieb zu erfahren und sich mit den Hintergründen des Werks zu beschäftigen. 

Der Vorstand freut sich darauf, die interessierten Theaterfreunde zu begrüßen. Wir bitten um baldige Anmeldung per E-Mail oder an ein Vorstandsmitglied!

Weihnachtsgruß

Der Vorstand der „Freunde des Zittauer Theaters“ (e.V.)  wünscht allen Theaterfreunden, unseren Förderern und Spendern, den Künstlern und Mitarbeitern des GHT eine besinnliche Adventzeit, ein schönes Weihnachtsfest sowie ein gutes Jahr 2024!

Der Verein blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2023 zurück. Wir haben darüber regelmäßig berichtet. Gern sagen wir allen unseren Mitgliedern, Fördermitgliedern und Spendern Dank für ihre Treue. Ohne sie wäre unsere Arbeit als Förderverein nicht möglich! Viele Herausforderungen liegen in den nächsten Jahren vor uns und vor dem Theater. Wir bitten Sie alle, uns und das Gerhart-Hauptmann-Theater auch weiterhin zu unterstützen!

Ihnen allen wünschen wir von Herzen Kraft, Gesundheit, Zuversicht und persönliches Glück!

Der Vorstand

Berichte aus dem Vereinsleben

Zuletzt hatten wir zu einem Stammtisch im Verein eingeladen. Zum Termin am 13. November war Malte Lutz erkrankt, so dass seine Vorstellung nochmals verschoben werden muss. Allerdings erwartete die Teilnehmer eine Überraschung. Xenia Wolfgramm brachte den bekannten Theatermann Sewan Latchinian mit, der mit dem Ensemble Lessings „Minna von Barnhelm“ inszenieren wird. Er gewährte den Anwesenden Einblick in sein ereignisreiches Leben und Schaffen und diskutierte mit uns aus eigener Erfahrung zur aktuellen Theatersituation. Später kam noch Martin Stefke dazu, die beiden hatten mehrere Jahre in Senftenberg und Rostock zusammengearbeitet und die komplizierte Zeit der drohenden Schließung des Volkstheaters durchlitten.  Gespannt sind wir nun auf die Begleitung der Klassikerinszenierung, zu der es Überlegungen für eine öffentliche Probe und Gespräche gibt. Wir werden dazu einladen! Premiere wird am 16. März 2024 sein.

Auch die Teilnahme an der hausöffentlichen Generalprobe des Märchens „Die Bremer Stadtmusikanten“ war für uns ein interessantes Erlebnis. Die Premiere am nächsten Tag wurde ein Erfolg und wir hatten den Eindruck, alle haben noch eine „Schippe draufgelegt“. Als kleinen Dank gab es von uns einen großen Adventkalender.

Das Stück läuft erfolgreich für Schulen und im Normalprogramm in Zittau und Görlitz. Es ist fast immer ausverkauft. Wer es noch sehen will, muss sich sputen!

Liebe Theaterfreunde, kommen Sie gern öfter zu unseren Veranstaltungen. Es gibt immer Interessantes zu erleben und Einblicke in das Theaterleben, die der normale Theatergänger nicht erhält. Bringen Sie auch gerne Angehörige oder Bekannte mit, vielleicht gewinnen wir so gelegentlich ein neues Mitglied und das Theater weitere Freunde!

Prof. Dr. Bärbel Fliegel

Vorsitzende

Gute Nachrichten für das Theater

So kurz vor dem Jahresende kommt eine hoffnungsvolle Nachricht für das Gerhart-Hauptmann-Theater (siehe SZ vom 01.12.2023). Der Freistaat Sachsen stellt für die in Not geratenen kommunalen Theater zusätzliche Summen bereit, bis 1,3 Mio. Euro im Jahr 2023 und bis 3,3 Mio. Euro für 2024. Diese sollen v.a. die unvorhersehbar gestiegenen Personalkosten teilweise ausgleichen. Es wird von der Ministerin auch damit begründet, dass die Theater und Orchester wichtige Standortfaktoren und unverzichtbar in den im Strukturwandel befindlichen Regionen sind. Man muss anerkennen, dass sich alle politischen Ebenen – vom Ministerpräsidenten bis zu den Eignern unseres Theaters – in den letzten Monaten bemüht haben, eine Lösung zu finden. Unser Dank gilt dem Intendanten Dr. Morgenroth, der im Verbund mit anderen sächsischen Theatern dazu unermüdlich unterwegs war.
Für das GHT könnten für 2023 noch 850000 Euro fließen, wenn die drei Träger die gleiche Summe aufbringen (siehe SZ vom 02.12.2023). Für den Landkreis ist wegen der Haushaltslage jedoch eine Deckelung der Ausgaben vorgegeben. Kann es gelingen? Werden die erforderlichen Gelder aufgebracht? Es sieht zumindest nicht hoffnungslos aus für dieses und das nächste Jahr. Die weitere Entwicklung ist aber offen und angesichts der multiplen Krisen und deren Auswirkungen auf die Haushalte auf allen Ebenen wird es auch weiterhin eine schwierige Aufgabe sein, unser Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz -Zittau mit allen seinen Sparten leistungsfähig zu erhalten. Eine lohnende Aufgabe für alle ist es allemal! Wir als Theaterfreunde sind dabei auch weiterhin gefordert.

Wir brauchen unser Theater – unser Theater braucht uns!

Prof. Dr. Bärbel Fliegel
Vorsitzende

Liebe Freunde und Freundinnen des Zittauer Theaters,

die Spielzeit 2022/23 unseres Gerhart-Hauptmann-Theaters ist nun leider verregnet zu Ende gegangen.  Das Zittauer Ensemble und die Belegschaft tritt die verdienten Theaterferien an, welche die Görlitzer schon seit zwei Wochen genießen.  Wir wünschen allen Mitarbeitern im künstlerischen, technischen und Verwaltungsbereich eine gute Erholung!

Die Spielzeit war eine durchaus erfolgreiche mit einigen Höhepunkten und Überraschungen in allen Sparten. Der Blick zurück zeigt erfolgreiche Inszenierungen, zu denen ich unbedingt „Straße der Besten“, „Michael Kohlhaas“, „Düsterbusch -City Lights“ und „Das Grenzlandtheater“ zählen möchte.
Das Musiktheater überzeugte mit der „Zauberflöte“ und überraschte mit der Oper „Viva la Mama“ im Görlitzer Kaufhaus. Das spartenübergreifende Theaterereignis „Malfi!“ erwies sich als Hit und wurde überregional beachtet. Auch die Tanzcompagnie zog mit der facetten- und farbenfrohen „Momo“ in Görlitz und Zittau viel Publikum an. Das Tanzstück „Jawoll“ kommt im nächsten Jahr nach Zittau.

Die Neue Lausitzer Philharmonie bot hervorragende philharmonische Konzerte und mit den Gesangssolisten ein wunderbares Weihnachtskonzert, das im kurzfristig hergerichteten Jugendstilkaufhaus in Görlitz genauso begeisterte wie in Zittau und anderen Spielorten. Das Orchester in großer oder kleinerer Formation reiste in den letzten zwei Jahren mit der „Landpartie“ an viele schöne Orte des Landkreises. Dieses durch ein Förderprogramm ermöglichte Angebot bei freiem Eintritt ist nun mit den drei großen Seekonzerten leider beendet. Vielleicht bietet sich auch künftig noch einmal eine solche Möglichkeit, das Publikum an ungewöhnlichen Orten zu erfreuen?

Zu erwähnen bleibt, dass es viele kleine Stücke und Ergänzungen im Programm gab, die sehenswert waren. So zeigen die Vorführungen der vielen Spielclubs an beiden Standorten, mit welcher Freude und Begeisterung die Kinder, Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren sich dem Theaterspiel widmen. Es wird deutlich, wie wichtig und nachhaltig die theaterpädagogische Arbeit des GHT ist. Das muss erhalten werden!  Ein echtes Highlight mit Erkenntnisgewinn war die Koproduktion „The Ingabo – A Night to Fall“ mit einer Theatergruppe aus Burundi und dem Festival „Kommen und Gehen“, die im Klosterhof und bei der Via Thea zu erleben war.

Anderes konnte in der Zuschauergunst nicht so punkten wie es eigentlich zu erwarten war. Leider trifft das auf das Sommertheater „Blutsbrüder“ auf der Waldbühne zu. Darüber kann man geteilter oder anderer Ansicht sein. Die Spannung und der Humor kamen m.E. in diesem Jahr zu kurz und auch das Verständnis für die Kinder und jüngeren Personen ist eingeschränkt. Die harsche Kritik einiger Zuschauer auf der Webseite allerdings hat die Inszenierung und v.a. das gesamte engagierte Ensemble nicht verdient. Freuen wir uns auf „Die Schatzinsel“ im nächsten Jahr, die Roland May inszenieren wird.

Unbestreitbar ist, dass unser Theater mit allen Sparten Vieles und in hoher Qualität geleistet hat. Der Kraftakt der Beteiligten war überaus groß. Es ist unbedingt zu würdigen, mit welchem Einsatz, unter z.T. schwierigen Bedingungen und bei einigen krankheitsbedingten Ausfällen die Theaterleute an den beiden Häusern den Spielplan realisiert haben. Und ohne die Theaterjugend aus Zittau, wären z.B. die Inszenierungen im Klosterhof und auf der Waldbühne gar nicht möglich. Sie sind mehr als Statisterie! Herzlichen Dank dafür!

Bald schon sehen wir uns wieder in unserem Theater! Vielleicht zur Spielzeiteröffnungsgala am 16. September oder zum Tag der Offenen Tür am Sonntag, dem 24. September von 11 – 17 Uhr in Zittau? Dass diese Termine und die ersten Vorstellungen im September so spät kommuniziert wurden und das Spielzeitheft für 2023/24 noch nicht vorliegt, zeigt sehr deutlich: Nichts ist aber wie immer! Die Probleme sind nicht gelöst. Die Leitung des Hauses kämpft um den Erhalt des GHT und wirbt an den entsprechenden Stellen um die nötigen Mittel. 

Wir Theaterfreunde sind sehr besorgt und zugleich doch zuversichtlich, dass wir auch in einem Jahr wieder auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken können.

In der nächsten Spielzeit wird es wohl etwas weniger Inszenierungen geben. Das muss aber kein Verlust sein. Einige erfolgreiche Stücke werden wieder aufgenommen und können noch ihr Publikum finden. Wir sind neugierig auf das Kommende. Der Start in Zittau erfolgt mit dem Musical „Prinz von Preußen“, dessen Premiere in Görlitz dem Sprinklerdesaster zum Opfer fiel. Wir freuen uns in Zittau, wenn die Görlitzer Inszenierungen zu uns kommen. Im Oktober startet das Schauspiel mit „Muttersprache Mameloschn“. Zu einer Probe sind wir dazu am 19. September geladen. Neben den bereits bekannt gegebenen Premieren wird es sicher auch wieder Überraschungen und Extras geben. Ich hoffe z.B. wieder auf einen kulinarischen Abend „Über den Tellerrand“. Die Tanzcompagnie wird im Mai 2024 ihr Jubiläum feiern, dann aber ab der Spielzeit 2024/25 nicht mehr unter der jetzigen Leitung stehen. Die gewonnenen Freunde des modernen Tanzes werden das Ensemble noch einmal gebührend feiern. Und dann sind wir neugierig, was Neues kommen mag.  

Wichtig ist, dass wir als Theaterfreunde die Angebote annehmen, dass wir unsere Familien, Freunde und Nachbarn für einen Theaterbesuch gewinnen. Manchmal kann auch etwas Neues, Ungewohntes zu einem Erlebnis werden, das lange nachhallt. Gut ist, dass es für viele Inszenierungen und Konzerte Einführungen gibt, dass gut gemachte Programmhefte helfen, Einordnungen zu finden. Nutzen Sie auch die Angebote des Hauses zur Diskussion und Meinungsäußerung! So können wir sichtbar machen, dass wir unser Theater brauchen und zu ihm stehen.

Wir sehen uns in unserem Theater!

Ihre Prof. Dr. Bärbel Fliegel

Vorsitzende

Freunde des Zittauer Theaters haben erneut Herz für Kinder

Am Ende dieses Schuljahres werden die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Seifhennersdorf die Vorstellung „Blutsbrüder“ auf der Waldbühne Jonsdorf erleben.

Damit ein Besuch dieses sehenswerten Abenteuerstückes nach dem gleichnamigen DEFA-Film ermöglicht werden kann, fragte Jens Hentschel-Thöricht, Mitarbeiter der Seifhennersdorfer Stadtverwaltung, die Freunde des Zittauer Theaters um eine Unterstützung an.

Der Vorstand der Zittauer Theaterfreunde beschloss einen finanziellen Zuschuss in Höhe von 250 Euro. „Gern unterstützten wir die Grundschule Seifhennersdorf mit dieser Spende. Wir sind überzeugt, dass das kulturelle Angebot des Gerhart-Hauptmann-Theaters Anklang findet und so junge Theaterfreunde heranwachsen. Den Kindern wünschen wir viel Spaß am Sommertheater“, so die Vereinsvorsitzende Professor Bärbel Fliegel.

Jens Hentschel-Thöricht ergänzt: Im Namen der Kinder sage ich „Danke“ für diese Unterstützung. Ich freue mich, dass damit ein Wunsch der Kinder erfüllt werden kann. Mit dieser Hilfe erhalten alle Kinder die Möglichkeit, den Zauber eines Theaterbesuchs zu genießen.

Es gibt nichts zu beschönigen: Die Lage für das Theater ist ernst!

 Die „Freunde des Zittauer Theaters e.V.“ bangen wieder einmal um den Erhalt des Theaters, nicht nur des Zittauer Standortes, sondern des gesamten Gerhart-Hauptmann-Theaters Görlitz-Zittau. Sie wissen es bestimmt: Die Finanzierung ist nicht gesichert, die Ausgaben steigen u.a. wegen neuer Tarifverträge und gestiegener Energiekosten. Es scheint eine unendliche Spirale zu sein… ein Ende ist nicht in Sicht. Die Medien berichteten in den letzten Wochen und Tagen mehrfach davon.

Nach dem letzten großen Bangen, als wir uns als Theaterfreunde an den Sächsischen Landtag gewandt hatten und großen Widerhall in den Medien fanden, konnte die Situation durch den Kulturpakt mit dem Freistaat Sachsen für wenige Jahre entspannt werden. Bald schon war klar, ohne Fortführung und Dynamisierung der Zuführungen wird es nicht gehen. Dann sollte das vom damaligen Landrat Bernd Lange beauftragte Theatergutachten eine zukunftsfähige Lösung für die Theaterlandschaft bringen, sorgte aber mit seinen Strukturvorschlägen für Unruhe und Widerspruch. Es wurden Arbeitsgruppen tätig – scheinbar aber ohne Ergebnis.

Wir sind einerseits dankbar, dass der Kulturpakt fortgeführt wird und in diesem Jahr auch mehr Geld vom Kulturraum für das Theater beschlossen wurde. Man sieht die Bemühungen und auch die Bekenntnisse zum Theater. Es ist aber überdeutlich: das alles reicht nicht! Allein in diesem Jahr fehlen dem GHT 1,3 Mio Euro, im nächsten noch mehr. Der Landrat Dr. Meyer erklärte der Belegschaft kürzlich, dass die beantragten Mittel nicht vom Landkreis aufgebracht werden können und nur die vor einem Jahr versprochenen Mittel im Haushalt vorgesehen sind. Auch Zittau hat eine ähnliche Situation. Nun bangen alle, wie es weitergeht, ob es Entlassungen von 30 – 40 Leuten, Streichungen ganzer Sparten usw. gibt. Der Betriebsrat des GHT hat schon klargestellt, dass dies arbeitsrechtlich nicht kurzfristig möglich ist und die Gelder so in diesem Jahr gar nicht gespart werden könnten. Wer will sich diesen Kahlschlag auch vorstellen? Jedoch, wenn kein Wunder geschieht, muss Dr. Morgenroth für das Theater Insolvenz anmelden.

Der Landkreis steht aktuell vor der äußerst schweren Aufgabe, trotz großem Defizit von über 40 Mio Euro einen Haushalt zu beschließen, der von der Landesbehörde genehmigungsfähig ist. Die Auflagen des Sächsischen Finanzministeriums fordern u.a. Einsparungen, ein Konzept zur Senkung der Ausgaben und die Erhöhung der Kreisumlage. Dann könnte u.U. der Haushalt mit geringerem Defizit genehmigt werden und ein Antrag auf Ausgleich gestellt werden. Gewiss ist das aber nicht. Die Erhöhung der Kreisumlage, die ohnehin die höchste im Freistaat Sachsen ist, wiederum trifft die Kommunen, die weitgehend ebenfalls keine finanziellen Spielräume haben und sich wehren. Das hat manchen Bürgermeister aktuell veranlasst, die Streichung oder Reduzierung der Ausgaben z.B. für das Theater zu fordern und sich nur auf Pflichtaufgaben zu konzentrieren.

Am 29. März stand nun die Entscheidung im Kreistag zum Haushalt und zum Haushaltstrukturkonzept an. Ich habe mir das angehört. Es wurde deutlich, wie sehr um den Haushalt gerungen wird und dass der Kreis in einer ausweglosen Lage ist, da es keine Entscheidungsspielräume gibt. Ursachen ist v.a. die Überbürdung mit Aufgaben durch Bundes- und Landesgesetze im Sozialbereich. Die Ausgaben steigen exorbitant und sind nicht vor Ort beeinflussbar. Der Landkreis hat deshalb den Freistaat Sachsen verklagt. Zur guten Stimmung trägt das sicher nicht bei. Es wurde am Mittwoch nach einem Kompromissvorschlag mehrerer Fraktionen mehrheitlich ein Beschluss zum Haushalt gefasst, der eigentlich nur ein Nothaushalt ist. Jedoch kam es dann aber knapp zu keiner Mehrheit für das Strukturkonzept, wodurch die Bedingung für eine Genehmigung eigentlich doch nicht erfüllt ist. Der Ausgang ist also offen. Wenn es keinen Haushalt gibt, können nur Pflichtaufgaben erfüllt werden und z.B. die Kultur- und Sportförderung wäre nicht möglich. Mit Haushalt ist die Finanzierung aber auch

nicht auskömmlich. Der Kreistag hat beschlossen, sich für eine bessere Ausstattung und den Ausgleich der gestiegenen Ausgaben im Pflichtbereich bei Land und Bund stark zu machen. Manche Kreisräte sind skeptisch und desillusioniert, da das schon in den letzten 12 Jahren mehrfach gefordert und doch nie erreicht wurde.

Wie es für das Theater nun aussieht, ist unklar. Die Beratung dazu wurde vertagt und soll separat erfolgen. Was mit dem Haushaltsstrukturkonzept wird, ist auch unklar, denn der Kreistag wird bei einer erneuten Abstimmung sicher nicht anders entscheiden. Der Presse entnehme ich, dass die Geschäftsführung des Theaters aufgefordert wurde, darzulegen, wieviel Theaterleistung mit dem vorhandenen Geld möglich ist. Sie müssen nun faktisch selbst Streichungen und Lösungen anbieten.

Es ist eine wirklich schwierige Situation für alle Seiten, die durch die Krisen unserer Zeit verstärkt wird. Und es betrifft nicht nur das Theater, Kultur und Sport, sondern viele Bereiche unseres Lebens.

Dennoch: Der Kreis Görlitz ohne sein Theater mit Ensembles an beiden Standorten und ohne Philharmonie ist für uns nicht denkbar. Warum? Das Gerhart-Hauptmann-Theater entwickelt sich nach der Coronapandemie wieder gut. Es wird ein vielfältiges, ansprechendes Programm geboten. Das Publikum kehrt zurück. Es geht nicht darum, einigen wenigen Theaterfreunden ein Vergnügen zu organisieren. Das Theater ist Treffpunkt und Ort des Austausches, es befördert den Dialog und die Auseinandersetzung mit den drängenden Problemen der Zeit. Vor allem wird – vielleicht nicht für jeden sichtbar – viel für die junge Generation getan. Die Kontakte mit den Schulen werden vertieft, mobile Inszenierungen angeboten, die gut angenommen werden, z.B. aktuell der Monolog „Faust“. Seit der Wiedereinführung und Stärkung der Theaterpädagogik sind an beiden Standorten neue Spielclubs für verschiedene Altersstufen entstanden und in Entwicklung begriffen. Der TheaterJugendClub Zittau bietet mit zwei Mitgliedern des Ensembles derzeit mit dem Stück „Düsterbusch City Lights“ eine Inszenierung auf hohem Niveau, die nicht nur junge Zuschauer anlockt. Wenn man erlebt, wie diese jungen Leute für ihr Theater brennen, geht einem das Herz auf. Das alles wäre ohne Spielensembles verloren. Und wir sollten nicht nur an Zittau denken. Auch die Neue Lausitzer Philharmonie wirkt in verschiedenen Konstellationen sichtbar im ganzen Kreis. Es ist das einzige große Orchester in der Oberlausitz und bespielt auch Bautzen. Eine Abschaffung ist undenkbar. Das gesamte GHT trägt zur kulturellen Bildung und zur Lebensqualität der Menschen in dieser strukturschwachen, im Umbruch begriffenen Region bei. Diese guten Entwicklungen dürfen nicht gefährdet werden. Im Gegenteil, sie sind auszubauen und zu stärken. Ohne das Wirken der verschiedenen Ensembles, des Orchesters, der Mitglieder aller Sparten des GHT wäre ein professionelles kulturelles Leben im Bereich Theater, Musik, moderner Tanz kaum vorhanden. Der Strukturwandel in der Lausitz darf nicht nur wirtschaftlich determiniert sein, er muss mit Kultur, Kunst und Bildung begleitet werden, um die Region lebenswert und anziehend zu gestalten. Das Theater ist wie die Hochschule ein wichtiger Standortfaktor.

Wir „Freunde des Zittauer Theaters“ sehen die drei Gesellschafter des GHT in der Pflicht, sich gemeinsam für den Erhalt der Kultureinrichtung und ihrer vielfältigen Angebote stark zu machen. Sie dürfen die Theaterleitung jetzt nicht allein lassen. Dazu gehören die Bemühungen, weitere Finanzierungsquellen auf Landes- und Bundesebene zu erschließen und einzufordern. Vielleicht gibt es auch unkonventionelle Wege? Bei der Gewinnung finanzkräftiger Sponsoren aus der Wirtschaft – auch überregional – und bei der Begründung von Partnerschaften mit Industrie- und Handwerksbetrieben sollten sie das Theater unterstützen. Zugleich wird das Theater nicht umhinkommen, alle Möglichkeiten für Optimierungen, Einsparungen, Synergien und Einnahmeerhöhungen auszuloten.

Wir Zittauer Theaterfreunde wollen natürlich auch weiterhin helfen. Aber bei diesen offenen Summen stockt einem schon der Atem. Treten Sie alle – wo immer Sie können – dafür ein, dass unser Theater Zukunftssicherheit bekommt!

Prof. Dr. Bärbel Fliegel

Zittauer Theaterfreunde geben erneut 1.000 Euro für die Theaterpädagogik

Die Mitgliederversammlung des Vereins „Freunde des Zittauer Theaters e.V.“ beschloss am 28. September 2022 einstimmig, die Theaterpädagogik des Gerhart-Hauptmann-Theaters am Standort Zittau mit einer Summe in Höhe von 1000 Euro zu fördern.

„Wir freuen uns sehr, die Spende eines langjährigen Förderers direkt für diesen Zweck an das Theater geben zu können. Die Kinder- und Jugendarbeit des GHT hat durch die Wiedereinrichtung der theaterpädagogischen Stellen seit September 2021 einen starken Aufschwung genommen. Dieses zukunftsorientierte Wirken wollen wir weiterhin unterstützen“, so die wieder gewählte Vorsitzende Prof. Dr. Bärbel Fliegel. „Zum Tag der offenen Tür am 3. Oktober konnten die vielen Besucher unmittelbar erleben, wie die jungen Familien mit ihren Kindern das Theater regelrecht „erobert“ haben. Das lässt uns trotz aller Probleme hoffnungsvoll in die Zukunft des Theaters sehen.“

Ein weiteres großes Vorhaben – gemeinsam mit dem Gerhart-Hauptmann-Theater – wurde beschlossen und ist derzeit in Vorbereitung. Dabei hofft der Verein auf die Unterstützung aller Theater- und Musikliebhaber. Bald wird das Geheimnis gelüftet!