Gelungene Veranstaltung

Liebe Theaterfreunde,

entgegen der Volksweisheit „Es hat nicht jeder Abgrund ein Geländer“ kann die Freitreppe vor dem Gerhart-Hauptmann-Theaters in Zittau nun endlich eines vorweisen. Am 1. Juni 2022 haben wir Theaterfreunde es mit der Theaterleitung offiziell eingeweiht. Unter dem Beifall von mehr als 30 Theaterfreunden, Angehörigen des Theaters und Gästen schnitten die Vorsitzende der „Freunde des Zittauer Theaters e.V.“ Prof. Dr. Bärbel Fliegel und der Intendant des GHT Dr. Daniel Morgenroth das Absperrband durch und gaben das Bauwerk symbolisch zur Nutzung frei.  Damit konnte der lang geäußerte Wunsch vieler Theatergänger erfüllt werden. Der Zugang zu den Veranstaltungen unseres Theaters wird für alle – nicht nur die älteren und gehbehinderten – Zuschauer leichter.

Das Werk, welches aus zwei Teilen besteht, ist funktional, ästhetisch und stabil. Dafür sorgte „Die Hamann-Schmiede“ aus Mittelherwigsdorf und Oderwitz. Der Verein bedankte sich herzlich dafür bei dem anwesenden Vertreter und erhielt seinerseits eine Spende der Firma. Vielen Dank dafür!

In ihren Worten verwies die Vorsitzende auf den langjährigen Einsatz des Vereins für das Projekt, dankte den Spendern und den Protagonisten für die Hartnäckigkeit, die letztlich – nach einigen Schwierigkeiten – zum Erfolg führte. Die Theaterfreunde geben knapp 3000 Euro für den Geländerbau aus. Dr. Morgenroth dankte dem Verein für das Engagement. Bei einem Glas Sekt oder Saft und strahlendem Sonnenschein stießen die Anwesenden auf das Ergebnis an und konnten ihre Erfahrungen austauschen.

Der Verein würdigte auch den Schauspieler Paul-Antoine Nörpel, der kürzlich von der Jury des Sächsischen Theatertreffens am Theater Plauen- Zwickau den Förderpreis für seine Rollen in dem Stück „Sieh mich an, wenn ich mit Dir rede“ zugesprochen bekam. Als Dank erhielt er ein Theaterbuch „Vorhang Auf“. Wir freuen uns darauf, ihn auch in der nächsten Spielzeit in schönen Rollen am Theater zu erleben.

Im Anschluss konnten wir Theaterfreunde uns wieder einmal zu einem Stammtisch in der Theaterkantine zusammenfinden. Schauspieldirektor Ingo Putz stellte die Projekte des Schauspiels in der nächsten Spielzeit vor. Unter dem Motto „Deutschland, Deutschland!“ werden von allen Sparten des GHT v.a. Werke deutscher Autoren umgesetzt und vielfältige mit Deutschland verbundene Themen aus Vergangenheit und Gegenwart aufgegriffen. Das Theater will damit die komplexen Fragen des Lebens in Deutschland und in der Region hinterfragen und damit die Zuschauer anregen, den Blick auf die Zukunft zu richten und mitzudiskutieren. Dabei wird auch auf Experimente gesetzt. „Faust“ z.B. soll in einer reduzierten, auf die Kernaussagen fokussierten Fassung als ein Monolog inszeniert werden. Die erste Inszenierung im Herbst wird „Der Biberpelz“ von Gerhart Hauptmann sein. Im Januar gibt es „Michael Kohlhaas“ von H. v. Kleist. Im März wird ein Gegenwartsstück als Auftragswerk in Zittau uraufgeführt. Interessant ist auch das Projekt unter dem Arbeitstitel „Das Grenzlandtheater“ – eine spartenübergreifende szenische Installation des Schauspiels mit der Tanzcompanie, welche die Idee vom Theater unter den Nationalsozialisten in der Entstehungszeit unseres Theaterhauses hinterfragen wird und zugleich den Zuschauern auf einen Parcours auf, hinter und unter die Bühne führt. Die Gemeinschaftsproduktion des TheaterJugenClubs mit dem Schauspielensemble wird 2023 eine Romanadaption „Düsterbusch City Lights“ an einen authentischen Ort, dem Alten Güterbahnhof Zittau bringen. Das wird sicher ein Highlight für die Jugend. Für die ganze Familie gibt es im Sommertheater „Max und Moritz“ im Klosterhof und „Blutsbrüder“ auf der Waldbühne.

Vom Musiktheater können wir uns auf die „Zauberflöte“ von Mozart freuen. Neugierig sind wir aber auch auf eine „Ausgrabung“: die romantisch-komische Oper „Rübezahl“ von Friedrich von Flotow, die erstmals nach knapp 170 Jahren in der aufwändig rekonstruierten Ursprungsfassung in Görlitz erklingen wird. Das Tanztheater bringt das Familien-Tanzstück „Momo“ nach Michael Ende auch nach Zittau und das Konzertprogramm verspricht anspruchsvoll, interessant und auch unterhaltsam zu sein.  Im Sommer 2023 wird die Philharmonie in kleinen Formen wieder viele besondere Orte im Kreis bespielen und als Höhepunkte erklingen drei philharmonische Seekonzerte am Olbersdorfer See, Bärwalder See und am Berzdorfer See.

Ich meine: Es ist ein herausforderndes und schönes Programm, das die Sparten gemeinsam mit der Theaterleitung für die nächste Spielzeit erarbeitet haben. Es war und ist die Rolle des Theaters, die Gesellschaft zu spiegeln, zur Auseinandersetzung anzuregen und natürlich niveauvoll zu unterhalten. So ist für jeden etwas dabei und der Humor soll auch nicht zu kurz kommen.

Die Spielzeithefte liegen an den Theaterkassen bereit oder haben Sie als Abonnent schon erhalten. Suchen Sie sich etwas aus! Der freie Vorverkauf startet am 14. Juni (für Abonnenten bereits am 7. Juni).

Noch ein Hinweis von I. Putz: Die Pandemie und die Krisen hinterlassen immer noch Spuren. Das Theater braucht mehr Zuschauer! Werben Sie Ihre Verwandten und Bekannten, verschenken Sie Theaterkarten und Gutscheine und kommen Sie auch selbst einmal mehr in unser Theater. Auch die kleinen Zusatzangebote, die Lesungen, Zwischenspiele, Diskussionsrunden sind interessant.
Am 12. Juni z.B. gibt es eine Autorenlesung „Dante und die Liebe seines Lebens“ mit Dr. Klaus Engert.

Mit herzlichen Grüßen

Prof. Dr. Bärbel Fliegel

Und demnächst wieder einmal ins Theater

Liebe Theaterfreunde,

nun ist der Spielbetrieb im Gerhart-Hauptmann-Theater in vollem Gange. Etwas Hektik aber auch Aufbruchsstimmung aller Beteiligten ist in der Anfangsphase zu verspüren. Die ersten Premieren sind erfolgreich verlaufen und auch der Konzertbetrieb läuft planmäßig. Die Operette „Der liebe Augustin“ findet in Görlitz viel Anklang beim Publikum. Da sollte man nicht zu viel Wert auf die etwas durchwachsene Kritik von J. D. Schubert in der Sächsischen Zeitung legen. Selbst ansehen und urteilen ist angesagt. Der Geschmack und die Ansprüche sind verschieden und einem entspannten Abend steht in jedem Fall nichts im Wege. Die Inszenierung kommt noch ein paar Mal – auch am Silvestertag – in Görlitz auf die Bühne und steht im März im Zittauer Spielplan. Freuen wir uns drauf!  
Um beim Musikalischen zu bleiben: Am 13. November wird die Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Kurt Weill und Berthold Brecht endlich Premiere haben. Die letzte Inszenierung des ehemaligen Intendanten Klaus Arauner wird vier Mal aufgeführt und nicht nach Zittau kommen. Für Fans dieses immer noch aktuellen Werkes lohnt sich dann der Weg nach Görlitz bestimmt.

In Zittau hatte am letzten Wochenende „Slapstick“ Premiere. Im Publikum fanden sich neben den Zittauer Premierenabonnenten auch der Autor Wieland Schwanebeck und viele Angehörige und Freunde des Autors, des Regisseurs und des Bühnenbildners. Die Leitungsriege des Theaters aus Görlitz und Zittau war anwesend, so dass ich die neue Verbundenheit des Gerhart-Hauptmann-Theaters spüren konnte. Das Stück über die Begegnung von Charlie Chaplin und Orson Welles und die Hintergründe zur Entstehung des Films „Monsieur Verdoux“ nimmt nach einigen Längen im ersten Teil nach der Pause Fahrt auf und wird unter der Regie des neuen Schauspieldirektors Ingo Putz dann auch dem Titel gerecht. Die vier Schauspieler werden vom umfänglichen Text und den Einlagen gefordert. Neben Tilo Werner, Philipp Scholz und Martha Pohla spielt der Gast Gen Seto den japanischen Diener von Chaplin. Am 5. November können neben dem Film über den Pariser Frauenmörder auch andere berühmte Filme der Protagonisten im Kronenkino in einer langen Kinonacht gesehen werden. Wir laden die Theaterfreunde herzlich ein, den Termin als „Stammtisch extra“ wahrzunehmen und so das Theaterstück cineastisch zu ergänzen.

Einige Tage zuvor hatte die Theaterserie „Selfies einer Utopie“ von Nicola Bremer unter seiner Leitung in Zittau Premiere. Die Spieler Sabine Krug, Paul-Antoine Nörpel und David Thomas Pawlak standen vor der Herausforderung, einen unbekannten Text zu lesen und nach Anweisungen des Autors, die er auf großen Pappen hochhielt, zu gestalten und schnell zu reagieren. Das führte zu äußerst komischen Situationen und die Akteure konnten ihrem Affen Zucker geben. Mal kräftig, mal weinerlich, dann wieder ängstlich, divenhaft oder gar singend wurden die Worte an die Zuschauer gebracht. Dabei nimmt der Text auch aktuell-politische und lokale Vorgänge auf und stellt ernste Fragen, die aber durch die Komik des Spiels gebrochen werden. Die Aufführung tags darauf in Görlitz war mit anderen Spielern (Maria Weber, Marc Schützenhofer und Fabian Quast) ebenso sehenswert. Jeder Abend ist ein Unikat und so nicht wiederholbar. Ein sehr gelungener Versuch der Theatergestaltung, der auch das zahlreiche junge Publikum sichtlich ansprach. Im Januar und im März gibt es wieder einen Teil. Vielleicht sind Sie dabei?

Nun steht einem Besuch zu den Vorstellungen in Zittau und Görlitz fast nichts mehr im Wege. Es beginnt der Vorverkauf für Dezember und Januar. Leider ist der Spielplan auf der Web-Seite des GHT für Dezember noch nicht vollständig. Er wird hoffentlich bald fertig und sichtbar sein. Natürlich ist die Pandemie nicht vorbei, die 3-G-Regel ist festgelegt sowie Maskenpflicht bis an den Platz. Die Säle sind wieder normal mit Sitzreihen hergerichtet, aber noch können nicht alle Plätze besetzt werden.

Ihre Dr. Bärbel Fliegel

Theaterfreunde unterstützen Erneuerung der Beleuchtung

Die „Freunde des Zittauer Theaters“ unterstützen die dringend notwendige Erneuerung der Beleuchtungsanlage des Gerhart-Hauptmann-Theaters am Standort Zittau.

Zuvor hatte bereits der Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien Finanzmittel zur Erneuerung der Beleuchtung freigegeben. Der Abruf dieser Förderung ist an die Bereitstellung von Eigenmitteln der Stadt Zittau geknüpft.

Die „Freunde des Zittauer Theaters“ möchten mit ihrer Spende in Höhe von 2.650 Euro zur schnellen Umsetzung der Maßnahme beitragen.

„Ich freue mich sehr über die großzügige Spende der Freunde des Zittauer Theaters für dieses Vorhaben“, so Oberbürgermeister Thomas Zenker, „denn sie wird es uns trotz Haushaltskonsolidierung ermöglichen, schnell für das notwendige Bühnenlicht in unserem Theater zu sorgen.“

Prof. Dr. Bärbel Fliegel, Vorsitzende der Zittauer Theaterfreunde und der Schatzmeister des Vereins Jens Hentschel-Thöricht ergänzen: „Dank unserer Spender und Mitglieder ist es uns als Förderverein des Zittauer Theaters möglich, die benötigte Summe zur Verfügung zu stellen. Wir freuen uns auf die Zeit nach Corona, wenn uns das Schauspielensemble wieder mit großartigen Theaterstücken begeistern wird. Dann auch im „richtigen Licht“.“