Gelungener „Stammtisch Spezial“

Am 31. Januar 2018 trafen sich 13 Theaterfreunde zum „Stammtisch Spezial“ mit dem Chefdramaturgen für Schauspiel des GHT Gerhard Herfeldt. Zentrales Thema war die Vorbereitung der Inszenierung des Lustspiels „Die Mitschuldigen“ von J. W. v. Goethe. Nach grundlegenden interessanten Informationen zu Entstehung, Inhalt, Hintergrund und Wirkung des frühen Goethe-Stückes konnten die Teilnehmer in der lebhaften Diskussion auch Wissenswertes über die Tätigkeit eines Dramaturgen erfahren. Der Vorstand dankte dem Gast herzlich für die interessanten Einblicke in die Inszenierungstätigkeit.

Ein weiterer Stammtisch zur  geplanten Inszenierung „Die Mitschuldigen“ fand am 7. März 2018 statt. Regisseurin Frau Carla Niewöhner und die für die Ausstattung verantwortliche Theatermitarbeiterin Gretl Kautsch gaben unterhaltsam Einblick in Ihre Arbeit. Durch das direkte Gespräch mit den Theaterschaffenden wurde uns Laien noch deutlicher, wie aufwendig und differenziert der Prozess von der  dramaturgischen Aufarbeitung, der ersten Probe bis hin zur Premiere verläuft. Das Fazit: Teamarbeit ist das “ A und O“ für eine gelungene Inszenierung – jeder der Beteiligten „spielt“ eine Hauptrolle.

Zittauer Theaterfreunde machen sich Sorgen

Mit einem Brief haben sich die „Freunde des Zittauer Theaters e.V.“ an den sächsischen Ministerpräsidenten und die Fraktionen im Sächsischen Landtag gewandt.

In dem Brief benennt Prof. Dr. Bärbel Fliegel die Sorgen der Theaterfreunde:

Im Jahr 2018 stehen viele Theater Sachsens vor einer großen Herausforderung. So auch unser Gerhart-Hauptmann-Theater (GHT) Görlitz-Zittau. Wie Ihnen bekannt ist, stehen nun am GHT – wie in anderen Spielstätten auch –  nach Auslaufen des Haustarifvertrages die Tarifverhandlungen an. Seit vielen Jahren arbeiten die Künstler und Mitarbeiter weit unter dem regulären Tarif und bereiten dennoch den Zuschauern immer wieder eindrückliche und glückliche Stunden im Theater. Dabei gehen sie oftmals an die Grenzen der Belastbarkeit. Die Mitglieder des Fördervereins und die Zuschauer sind dafür voller Respekt und Dank. Wir verstehen aber auch, dass dieser Zustand nicht dauerhaft möglich und zuträglich ist.

Es ist zu befürchten, dass die unserem Theater zur Verfügung stehenden Mittel nicht reichen werden, um die höheren Tarifforderungen aus dem jetzigen Theaterhaushalt ausreichend finanzieren zu können. Somit würden weitere Einsparungen notwendig, die für einzelne Sparten oder gar für die gesamte Theater GmbH das Aus bedeuten könnten.

Das bereitet uns Zittauer Theaterfreunden große Sorgen!

Mit Freude nehmen wir von der Ministerin zur Kenntnis, dass die Ausgaben für Kunst und Kultur in Sachsen im Jahr 2018 insgesamt 216 Mio. Euro betragen werden. Nach anderen Informationen ist der Anteil der gesamten Kulturausgaben des Landes am Haushalt zwischen 2010 und 2015 gesunken. Viele Theater und Orchester in unserem Kulturland Sachsen sind nicht auskömmlich finanziert. Die Kommunen sind oft nicht mehr in der Lage, ihre freiwilligen Aufgaben im Kulturbereich zu erfüllen bzw. kommen in Konflikt mit anderen Aufgaben, wenn sie es dennoch tun. Der Freistaat Sachsen ist ein wirtschaftlich starkes Land und hat in den letzten Jahren eine gute Haushaltslage erreicht.

Der Brief endet mit einem Wunsch, der sicherlich alle Theaterfreunden aus dem Herzen spricht:

Daher bitten wir Sie herzlich, in Ihrer politischen Arbeit der Erhaltung und der ausreichenden finanziellen Förderung der Theater das nötige Augenmerk zu schenken.

Der „Freunde des Zittauer Theaters e.V.“ sind nun gespannt, ob es auf die Schreiben eine Reaktionen und vor allem messbare Taten seitens der politisch Verantwortlichen gibt, so Vorstandsmitglied Jens Hentschel-Thöricht.

Theaterfreunde Zittau unterstützen „Oleanna“

Der Verein „Freunde des Zittauer Theaters“ unterstützt die Inszenierung „Oleanna“, ein Schauspiel von David Mamet unter der Regie von Toni Burghard Friedrich. Dieses entsteht in Kooperation des TheaterJugendClubs mit dem Schauspielensemble.

Der Schatzmeister des Vereins, Jens Hentschel-Thöricht teilt mit, dass 2.000 Euro für die Inszenierung und weitere 500 Euro zur Unterstützung der Theaterjugendarbeit an die Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau GmbH überwiesen wurden. „Eines der Hauptanliegen ist die Förderung der Theaterjugend und die Heranführung junger Menschen zum Theater“, heißt es vonseiten des Vereinsvorstandes.

In den vergangenen Jahren haben die Theaterfreunde das Stück „Fatima“ und „Krabat“ mit größeren Summen unterstützt. „Krabat“ wurde, ebenso wie „Fatima“, von Patricia Hachtel inszeniert. Bei beiden Stücken handelt es sich wie bei „Oleanna“ um eine Koproduktion von Theaterjugendclub und Schauspielensemble.

Mit „Oleanna“ regen die Schauspieler Sarah Wenzel beziehungsweise Luisa Jäger und Marc Schützenhofer die Diskussion zur Frage „Wo beginnt sexuelle Belästigung?“ an. Das Stück wurde 1992 Uraufgeführt – lange vor der Erfindung von Hash­tags und der aktuellen MeToo-Debatte.

Das Schauspiel wird auch am 27. März 2018, dem Welttheatertag in Zittau aufgeführt. Ein Anschauen lohnt sich!

Theaterweihnachtsmarkt

Nach einer Pause hat sich der Theaterverein am 23. Dezember wieder am Theaterweihnachtsmarkt beteiligt. Wir haben dafür einen Bücherbasar organisiert. Die Bücher wurden zum großen Teil von Jan Lange zur Verfügung gestellt. Wer etwas Interessantes entdeckte, konnte sich gegen eine Spende mit spannender Literatur eindecken. Das Geld kommt der Arbeit des Theatervereins und damit natürlich auch dem Zittauer Theater zugute. Wir konnten an diesem Samstag rund 95 Euro einnehmen. Vielen Dank an alle Spender.
Ein großes Dankeschön gebührt aber auch dem Theater für die hervorragende Vorbereitung des Weihnachtsmarktes und die sehr gelungene Dekoration der Stände. Der Ansturm der Besucher hat gezeigt, dass der Weihnachtsmarkt hinter dem Theater eine schöne Veranstaltung war.
Der Theaterverein wird auch dieses Jahr bei passenden Gelegenheiten wieder einen Bücherbasar organisieren. Spätestens zum diesjährigen Theaterweihnachtsmarkt wollen wir gern wieder mit einem Stand präsent sein.

Theaterjugendclub geht leer aus

Der Theaterjugendclub des Zittauer Gerhart-Hauptmann-Theaters wurde beim diesjährigen sächsischen Integrationspreis nicht ausgezeichnet. Schade. Trotzdem nicht traurig sein! Eure Inszenierung hat begeistert und war ein großer Erfolg.

Bei der Verleihung des diesjährigen sächsischen Integrationspreises ist der Theaterjugendclub des Gerhart-Hauptmann-Theaters Zittau leer ausgegangen. Gewinner des zum achten Mal verliehenen Preises sind die Stadt Kirchberg, die Wätas Wärmetauscher GmbH aus Olbernhau und der Verein für Bildungsangleichung „upgrade“ aus Leipzig. Insgesamt hatten sich weit über 60 Vereine, Einrichtungen und Unternehmen für den sächsischen Integrationspreis beworben. Die Nachwuchsschauspieler aus Zittau sind für ihr Stück „Fatima“ vom Verein „Freunde des Zittauer Theaters“ vorgeschlagen worden. In dem Stück spielen zwei junge Flüchtlinge aus Afghanistan mit, die durch die Arbeit mit den deutschen Jugendlichen auf der Bühne ihre Sprachkenntnisse deutlich verbessern und sich so besser integrieren konnten.

Aus der Arbeit des Theater-Senioren-Clubs Zittau (TSC)

Der folgende Beitrag geht auf meinen Kontakt mit der Vorsitzenden des Vereins der Theaterfreunde, Frau Prof. Fliegel, zurück. Ihre Anregung zur Information über den TSC in den Info-Briefen fand meine Zustimmung und auch bei den Theaterseniorinnen und –senioren, die weitgehend Mitglieder des Vereins der Theaterfreunde sind. So können wir gemeinsam voneinander lernen und für ein interessantes Theaterleben in Zittau wirken.

Im Jahre 2003 trafen sich voller Begeisterung auf Anregung des GHT-Intendanten Roland May drei Frauen und ein Mann, kurz danach erweiterte sich der TSC auf 10 Mitglieder. Von den Gründungsmitgliedern sind weiter aktiv Dorchen Meinck (89 Jahre) und Gisela Engelage (75Jahre).

In den 15 Jahren des Bestehens können wir auf eine erfolgreiche Bilanz verweisen, an der besonders unsere Theaterpädagoginnen Frau Jule Koch und seit 2008 Frau Mechthild Roth erheblichen Anteil hatten und ebenso konnten wir stets auf die Hilfe der Intendanten Herr Knödler und Frau Dorotty Szalma bauen. In dieser Zeit gelang uns die Gestaltung von 14 Projekten, darunter 10 eigene Produktionen mit Themen aus Erinnerungen und Erlebnissen sowie Kuriositäten des täglichen Lebens. Als wir mit 2 Schattenspielen im Jahre 2003 “lehrlingshaft” begannen, ahnten wir nicht, dass unsere

Aufführungen in den folgenden Jahren nicht nur am GHT Zittau, sondern auch in anderen Städten wie Löbau, Bautzen, Görlitz, Plauen, Dresden-Radebeul erfolgreich waren. Das Interesse an unseren Aufführungen führte uns auch in kleinere Orte wie Eibau, Kittlitz, Seifhennersdorf, Großhennersdorf und Rothenburg.

Nun steht die neue Theatersaison 2018 bevor und da gibt es viel Arbeit. Die Frauen und Männer des TSC studieren die Texte, fachsimpeln über Kostüme und Requisiten. Die neue eigene Produktion braucht viele Ideen, ausreichend Zeit zum Lernen und um die Kostendeckung mittels Spenden wird noch gerungen.

Soviel darf verraten werden: Unser Stück “Tödliche Liebe” ist eine Kriminalkomödie.

Luise Jäger lädt ein: Ein entspanntes Wochenende mit Verwandten auf ihrem Anwesen. Was jedoch keiner der Gäste ahnt, dass bald einer von ihnen tot sein wird. Wer könnte den charmanten Johann umgebracht haben? Schnell wird klar, dass der insbesondere von den Frauen begehrte Johann sich durch sein Handeln nicht nur Freunde gemacht hat. Mit der Waffe in der Hand, wird seine aufgelöste Frau neben ihm gefunden. Doch jeder hätte ein Motiv und die Gelegenheit an eine Waffe zu kommen sowieso, wo die verwirrte Hausherrin ihren Waffenschrank doch offen stehen ließ…

Das neue Stück des Theaterseniorenclubs handelt von unerwiderter Liebe, Eifersucht und der immerwährenden Frage, ob das Leben die Kunst inspiriert oder die Kunst das Leben.

Regie Mechthild Roth; Assistentin Maria Klymyuk; Es spielen: Dora Meinck, Gisela Engelage, Christel Gorgius, Renate Hoffmann, Elvira Kulins, Ruth Rother, Manfred Ball, Reiner Thiele, Reinhard Thöns.

Entdeckt…

Der sowjetische Kommandant nach dem 2. Weltkrieg war ebenfalls ein Theaterfreund. Bereits wenige Woche nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurden wieder Stücke im Theater gezeigt. Das Programm erschien in russisch und deutsch. Das Zittauer Theater war das erste kommunale Theater, dass seinen Spielbetrieb wieder aufgenommen hatte.

 

Wie ich zum Theater kam…

Der Grundstein für mein Interesse am Theater wurde in meiner Kindheit gelegt. Der beste Freund meines Vaters war in leitender Tätigkeit am Neubau des Theaters beteiligt. Durch ihn bekam mein Vater, der lieber Techniker als Kaufmann geworden wäre, die Möglichkeit neben seinem Beruf zeitweise als Beleuchter im Theater seine Liebe zur Technik ausleben zu können. Dieser Freund wurde später mein Patenonkel. Meine Eltern waren sehr theaterinteressiert und hatten  – selbst in den schwierigen Nachkriegsjahren und mit geringen Einkommen – immer ihr Anrecht, das heutige Abo. Ab und zu wurde eine zusätzliche Karte erworben. Dadurch konnte meine Schwester oder ich die Vorstellungen besuchen.
In meiner Jugend war ich im Extrachor und in der Statisterie. Das hat mir sehr viel Freude gemacht. Leider endete diese Zeit durch meinen Wegzug aus Zittau. Erst nach meiner Rückkehr 1998 begannen die Theaterbesuche wieder.

Ich erfuhr auch von der Existenz des Theatervereins und bin seit 2004 Mitglied. Mein Bestreben war und ist durch Besuche von Vorstellungen, Spenden sowie Werbung neuer Vereinsmitglieder zum Erhalt des Hauses beizutragen. Allerdings bin ich durch die unterschiedlichen Bekanntmachungen sehr verunsichert, ob unser Theater bestehen bleibt.

Eure Christa Elias