Zittauer Theaterfreunde machen sich Sorgen

Mit einem Brief haben sich die „Freunde des Zittauer Theaters e.V.“ an den sächsischen Ministerpräsidenten und die Fraktionen im Sächsischen Landtag gewandt.

In dem Brief benennt Prof. Dr. Bärbel Fliegel die Sorgen der Theaterfreunde:

Im Jahr 2018 stehen viele Theater Sachsens vor einer großen Herausforderung. So auch unser Gerhart-Hauptmann-Theater (GHT) Görlitz-Zittau. Wie Ihnen bekannt ist, stehen nun am GHT – wie in anderen Spielstätten auch –  nach Auslaufen des Haustarifvertrages die Tarifverhandlungen an. Seit vielen Jahren arbeiten die Künstler und Mitarbeiter weit unter dem regulären Tarif und bereiten dennoch den Zuschauern immer wieder eindrückliche und glückliche Stunden im Theater. Dabei gehen sie oftmals an die Grenzen der Belastbarkeit. Die Mitglieder des Fördervereins und die Zuschauer sind dafür voller Respekt und Dank. Wir verstehen aber auch, dass dieser Zustand nicht dauerhaft möglich und zuträglich ist.

Es ist zu befürchten, dass die unserem Theater zur Verfügung stehenden Mittel nicht reichen werden, um die höheren Tarifforderungen aus dem jetzigen Theaterhaushalt ausreichend finanzieren zu können. Somit würden weitere Einsparungen notwendig, die für einzelne Sparten oder gar für die gesamte Theater GmbH das Aus bedeuten könnten.

Das bereitet uns Zittauer Theaterfreunden große Sorgen!

Mit Freude nehmen wir von der Ministerin zur Kenntnis, dass die Ausgaben für Kunst und Kultur in Sachsen im Jahr 2018 insgesamt 216 Mio. Euro betragen werden. Nach anderen Informationen ist der Anteil der gesamten Kulturausgaben des Landes am Haushalt zwischen 2010 und 2015 gesunken. Viele Theater und Orchester in unserem Kulturland Sachsen sind nicht auskömmlich finanziert. Die Kommunen sind oft nicht mehr in der Lage, ihre freiwilligen Aufgaben im Kulturbereich zu erfüllen bzw. kommen in Konflikt mit anderen Aufgaben, wenn sie es dennoch tun. Der Freistaat Sachsen ist ein wirtschaftlich starkes Land und hat in den letzten Jahren eine gute Haushaltslage erreicht.

Der Brief endet mit einem Wunsch, der sicherlich alle Theaterfreunden aus dem Herzen spricht:

Daher bitten wir Sie herzlich, in Ihrer politischen Arbeit der Erhaltung und der ausreichenden finanziellen Förderung der Theater das nötige Augenmerk zu schenken.

Der „Freunde des Zittauer Theaters e.V.“ sind nun gespannt, ob es auf die Schreiben eine Reaktionen und vor allem messbare Taten seitens der politisch Verantwortlichen gibt, so Vorstandsmitglied Jens Hentschel-Thöricht.

Theaterfreunde Zittau unterstützen „Oleanna“

Der Verein „Freunde des Zittauer Theaters“ unterstützt die Inszenierung „Oleanna“, ein Schauspiel von David Mamet unter der Regie von Toni Burghard Friedrich. Dieses entsteht in Kooperation des TheaterJugendClubs mit dem Schauspielensemble.

Der Schatzmeister des Vereins, Jens Hentschel-Thöricht teilt mit, dass 2.000 Euro für die Inszenierung und weitere 500 Euro zur Unterstützung der Theaterjugendarbeit an die Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau GmbH überwiesen wurden. „Eines der Hauptanliegen ist die Förderung der Theaterjugend und die Heranführung junger Menschen zum Theater“, heißt es vonseiten des Vereinsvorstandes.

In den vergangenen Jahren haben die Theaterfreunde das Stück „Fatima“ und „Krabat“ mit größeren Summen unterstützt. „Krabat“ wurde, ebenso wie „Fatima“, von Patricia Hachtel inszeniert. Bei beiden Stücken handelt es sich wie bei „Oleanna“ um eine Koproduktion von Theaterjugendclub und Schauspielensemble.

Mit „Oleanna“ regen die Schauspieler Sarah Wenzel beziehungsweise Luisa Jäger und Marc Schützenhofer die Diskussion zur Frage „Wo beginnt sexuelle Belästigung?“ an. Das Stück wurde 1992 Uraufgeführt – lange vor der Erfindung von Hash­tags und der aktuellen MeToo-Debatte.

Das Schauspiel wird auch am 27. März 2018, dem Welttheatertag in Zittau aufgeführt. Ein Anschauen lohnt sich!

Theaterweihnachtsmarkt

Nach einer Pause hat sich der Theaterverein am 23. Dezember wieder am Theaterweihnachtsmarkt beteiligt. Wir haben dafür einen Bücherbasar organisiert. Die Bücher wurden zum großen Teil von Jan Lange zur Verfügung gestellt. Wer etwas Interessantes entdeckte, konnte sich gegen eine Spende mit spannender Literatur eindecken. Das Geld kommt der Arbeit des Theatervereins und damit natürlich auch dem Zittauer Theater zugute. Wir konnten an diesem Samstag rund 95 Euro einnehmen. Vielen Dank an alle Spender.
Ein großes Dankeschön gebührt aber auch dem Theater für die hervorragende Vorbereitung des Weihnachtsmarktes und die sehr gelungene Dekoration der Stände. Der Ansturm der Besucher hat gezeigt, dass der Weihnachtsmarkt hinter dem Theater eine schöne Veranstaltung war.
Der Theaterverein wird auch dieses Jahr bei passenden Gelegenheiten wieder einen Bücherbasar organisieren. Spätestens zum diesjährigen Theaterweihnachtsmarkt wollen wir gern wieder mit einem Stand präsent sein.

Theaterjugendclub geht leer aus

Der Theaterjugendclub des Zittauer Gerhart-Hauptmann-Theaters wurde beim diesjährigen sächsischen Integrationspreis nicht ausgezeichnet. Schade. Trotzdem nicht traurig sein! Eure Inszenierung hat begeistert und war ein großer Erfolg.

Bei der Verleihung des diesjährigen sächsischen Integrationspreises ist der Theaterjugendclub des Gerhart-Hauptmann-Theaters Zittau leer ausgegangen. Gewinner des zum achten Mal verliehenen Preises sind die Stadt Kirchberg, die Wätas Wärmetauscher GmbH aus Olbernhau und der Verein für Bildungsangleichung „upgrade“ aus Leipzig. Insgesamt hatten sich weit über 60 Vereine, Einrichtungen und Unternehmen für den sächsischen Integrationspreis beworben. Die Nachwuchsschauspieler aus Zittau sind für ihr Stück „Fatima“ vom Verein „Freunde des Zittauer Theaters“ vorgeschlagen worden. In dem Stück spielen zwei junge Flüchtlinge aus Afghanistan mit, die durch die Arbeit mit den deutschen Jugendlichen auf der Bühne ihre Sprachkenntnisse deutlich verbessern und sich so besser integrieren konnten.

Aus der Arbeit des Theater-Senioren-Clubs Zittau (TSC)

Der folgende Beitrag geht auf meinen Kontakt mit der Vorsitzenden des Vereins der Theaterfreunde, Frau Prof. Fliegel, zurück. Ihre Anregung zur Information über den TSC in den Info-Briefen fand meine Zustimmung und auch bei den Theaterseniorinnen und –senioren, die weitgehend Mitglieder des Vereins der Theaterfreunde sind. So können wir gemeinsam voneinander lernen und für ein interessantes Theaterleben in Zittau wirken.

Im Jahre 2003 trafen sich voller Begeisterung auf Anregung des GHT-Intendanten Roland May drei Frauen und ein Mann, kurz danach erweiterte sich der TSC auf 10 Mitglieder. Von den Gründungsmitgliedern sind weiter aktiv Dorchen Meinck (89 Jahre) und Gisela Engelage (75Jahre).

In den 15 Jahren des Bestehens können wir auf eine erfolgreiche Bilanz verweisen, an der besonders unsere Theaterpädagoginnen Frau Jule Koch und seit 2008 Frau Mechthild Roth erheblichen Anteil hatten und ebenso konnten wir stets auf die Hilfe der Intendanten Herr Knödler und Frau Dorotty Szalma bauen. In dieser Zeit gelang uns die Gestaltung von 14 Projekten, darunter 10 eigene Produktionen mit Themen aus Erinnerungen und Erlebnissen sowie Kuriositäten des täglichen Lebens. Als wir mit 2 Schattenspielen im Jahre 2003 “lehrlingshaft” begannen, ahnten wir nicht, dass unsere

Aufführungen in den folgenden Jahren nicht nur am GHT Zittau, sondern auch in anderen Städten wie Löbau, Bautzen, Görlitz, Plauen, Dresden-Radebeul erfolgreich waren. Das Interesse an unseren Aufführungen führte uns auch in kleinere Orte wie Eibau, Kittlitz, Seifhennersdorf, Großhennersdorf und Rothenburg.

Nun steht die neue Theatersaison 2018 bevor und da gibt es viel Arbeit. Die Frauen und Männer des TSC studieren die Texte, fachsimpeln über Kostüme und Requisiten. Die neue eigene Produktion braucht viele Ideen, ausreichend Zeit zum Lernen und um die Kostendeckung mittels Spenden wird noch gerungen.

Soviel darf verraten werden: Unser Stück “Tödliche Liebe” ist eine Kriminalkomödie.

Luise Jäger lädt ein: Ein entspanntes Wochenende mit Verwandten auf ihrem Anwesen. Was jedoch keiner der Gäste ahnt, dass bald einer von ihnen tot sein wird. Wer könnte den charmanten Johann umgebracht haben? Schnell wird klar, dass der insbesondere von den Frauen begehrte Johann sich durch sein Handeln nicht nur Freunde gemacht hat. Mit der Waffe in der Hand, wird seine aufgelöste Frau neben ihm gefunden. Doch jeder hätte ein Motiv und die Gelegenheit an eine Waffe zu kommen sowieso, wo die verwirrte Hausherrin ihren Waffenschrank doch offen stehen ließ…

Das neue Stück des Theaterseniorenclubs handelt von unerwiderter Liebe, Eifersucht und der immerwährenden Frage, ob das Leben die Kunst inspiriert oder die Kunst das Leben.

Regie Mechthild Roth; Assistentin Maria Klymyuk; Es spielen: Dora Meinck, Gisela Engelage, Christel Gorgius, Renate Hoffmann, Elvira Kulins, Ruth Rother, Manfred Ball, Reiner Thiele, Reinhard Thöns.

Entdeckt…

Der sowjetische Kommandant nach dem 2. Weltkrieg war ebenfalls ein Theaterfreund. Bereits wenige Woche nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurden wieder Stücke im Theater gezeigt. Das Programm erschien in russisch und deutsch. Das Zittauer Theater war das erste kommunale Theater, dass seinen Spielbetrieb wieder aufgenommen hatte.

 

Wie ich zum Theater kam…

Der Grundstein für mein Interesse am Theater wurde in meiner Kindheit gelegt. Der beste Freund meines Vaters war in leitender Tätigkeit am Neubau des Theaters beteiligt. Durch ihn bekam mein Vater, der lieber Techniker als Kaufmann geworden wäre, die Möglichkeit neben seinem Beruf zeitweise als Beleuchter im Theater seine Liebe zur Technik ausleben zu können. Dieser Freund wurde später mein Patenonkel. Meine Eltern waren sehr theaterinteressiert und hatten  – selbst in den schwierigen Nachkriegsjahren und mit geringen Einkommen – immer ihr Anrecht, das heutige Abo. Ab und zu wurde eine zusätzliche Karte erworben. Dadurch konnte meine Schwester oder ich die Vorstellungen besuchen.
In meiner Jugend war ich im Extrachor und in der Statisterie. Das hat mir sehr viel Freude gemacht. Leider endete diese Zeit durch meinen Wegzug aus Zittau. Erst nach meiner Rückkehr 1998 begannen die Theaterbesuche wieder.

Ich erfuhr auch von der Existenz des Theatervereins und bin seit 2004 Mitglied. Mein Bestreben war und ist durch Besuche von Vorstellungen, Spenden sowie Werbung neuer Vereinsmitglieder zum Erhalt des Hauses beizutragen. Allerdings bin ich durch die unterschiedlichen Bekanntmachungen sehr verunsichert, ob unser Theater bestehen bleibt.

Eure Christa Elias

Mardi Gras begeisterte mit Benefizkonzert für die Theaterfreunde

Am 05. Oktober 2017 luden die „Freunde des Zittauer Theaters e.V.“ mit Unterstützung des Café Jolesch zum Benefizkonzert  der Gruppe Mardi Gras  zugunsten  der Theaterjugendarbeit. Der 1. Stellvertretende Vorsitzende des Vereins – Armin Pietsch –  konnte im restlos ausgebuchten Café Jolesch  über 80 Gäste begrüßen. Die Band Mardi Gras aus Bayern hat sich seit ca. 15 Jahren auch in Zittau und Umgebung einen Namen gemacht und eine Fangemeinde aufgebaut. Diesmal  begeisterte sie das Publikum mit der Premiere ihres neuen Programms „AlWrite“ – Texte und Musik von den Beatles. Bei der Lesung  von Gedichten von John Lennon und Paul McCartney, umrahmt von balladenhaften und rockigen Liedern der Beatles, konnten auch überraschende Erkenntnisse gewonnen und die Musik der  legendären Band von ungewöhnlicher Seite erlebt werden. Der mehrstimmige Gesang, die interessanten Arrangements und die Musizierfreude der drei Akteure Rudi Baumann, Karl-Heinz Mayer und des Zittauer Professors Bernd Delakowitz machten das Konzert  zu einem besonderen Erlebnis.

Die Einnahmen des Abends   gingen an den Verein, der damit die theaterpädagogische Jugendarbeit fördern wird. Die Vereinsleitung bedankte  sich herzlich für diese  großzügige Unterstützung und den unterhaltsamen Abend.

Theater kürt Publikumslieblinge

Sabine Krug und Stephan Bestier sind die besten Schauspieler. Ihr Sieg ist eindeutig gewesen – nicht so beim besten Stück.  

Sabine Krug wird umschwärmt. Und das nicht nur von Tilo Werner in der Komödie „Der Pantoffel-Panther“, sondern auch von den Zuschauern. Die Theaterbesucher haben sie jetzt zur beliebtesten Zittauer Schauspielerin gewählt. Etwa 400 Personen haben in den vergangenen Wochen an der Abstimmung teilgenommen, davon ungefähr ein Viertel online.

Bei der Spielzeiteröffnungsgala bekam Sabine Krug bekam Sabine Krug bei der Spielzeiteröffnungsgala den Gerhart-Hauptmann-Theater-Preis, der vom Verein „Freunde des Zittauer Theaters“ finanziell unterstützt wird. Die Auszeichnung kommt pünktlich zu Sabine Krugs 25-jährigem Jubiläum. Seit 1992 steht die gebürtige Roßlauerin in Zittau auf der Bühne. Bereits bei der letzten Vorstellung auf der Jonsdorfer Waldbühne am 13. August hatten ihr die Komparsen wie auch die Theaterfreunde zum Jubiläum gratuliert und kleine Geschenke überreicht.

Ihr Schauspieldiplom erwarb Sabine Krug 1989, anschließend erhielt sie feste Engagements an den Theatern in Eisenach, Parchim und Eisleben. Danach wechselte sie in die Oberlausitz und blieb dem Gerhart-Hauptmann-Theater bis heute treu. Diese Verbundenheit wird von den Theaterbesuchern honoriert. Bereits im Vorjahr erhielt Sabine Krug viele Stimmen bei der Wahl der beliebtesten Schauspielerin. Mit gerade mal fünf Stimmen Vorsprung war Kollegin Maria Weber am Ende erfolgreich.

Dieses Jahr ist das Ergebnis eindeutiger ausgefallen. Wobei sich die Präferenzen der Teilnehmer, die online oder mit Abstimmungskarte votiert haben, deutlich unterscheiden. Während Sabine Krug bei der Online-Abstimmung nur im Mittelfeld lag, entschied sich der Großteil derer, die mit Karte abstimmten, für die 59-Jährige.

Am Ende zählt natürlich nur der Sieg. Den konnte bei den Männern Stephan Bestier für sich verbuchen. Bereits vor drei Jahren hatte er den Gerhart-Hauptmann-Theater-Preis, der damals erstmalig vergeben wurde, erhalten. Seit 2009 gehört Bestier dem Ensemble des Zittauer Theaters an – unter den männlichen Mitgliedern ist er damit der Dienstälteste.

Bestier hat in den vergangenen acht Jahren bereits mehrere Dutzend Rollen am hiesigen Theater gespielt – so war er beispielsweise im Weihnachtsmärchen „Die zertanzten Schuhe“ und in „Comedian Harmonists“ zu erleben. In der vorigen Spielzeit wirkte er unter anderem in „Ein Sommernachtstraum“, „Der Pantoffel-Panther“ und „Der König der Schmuggler“ mit. In diesen drei Stücken stand auch Sabine Krug auf der Bühne.

Zur beliebtesten Inszenierung der Spielzeit 2016/2017 ist allerdings ein anderes Stück vom Publikum gewählt worden: „Der Pavillon“. Alle 17 Vorstellungen der Kriminalkomödie im Zittauer Klosterhof waren mit 2 500 Besuchern nahezu restlos ausverkauft.

Die Verwechslungskomödie musste sich bei der Wahl des besten Stücks ganz knapp dem „Pavillon“ geschlagen geben. Das Klosterhof-Stück gewann mit einer Stimme Vorsprung.