Im Mai hat die Theaterleitung den Spielplan für die kommende Spielzeit vorgestellt. In der neuen Saison erwartet uns alle viel Neues und Unbekanntes, zwei Uraufführungen, vertraute und neue Gesichter sowie andere Abläufe im Theaterbetrieb. Vor allem aber können wir uns auf viele spannende, humorvolle und dramatische Stücke freuen. Den Anfang macht – wie es viele Jahre am Zittauer Theater Tradition war – eine Komödie: „Der Neurosen-Kavalier“ von Gunther Beth und Alan Cooper hat am 13. Oktober Premiere. „Der Neurosen-Kavalier“ zählt mit über 6.600 Aufführungen in 89 Produktionen zu den erfolgreichsten deutschen Boulevardstücken. Nun sind wir gespannt, wie Schauspielintendantin Dorotty Szalma die Geschichte auf die Bühne bringen wird.
Auch Heiner Müllers Zweipersonenstück „Quartett“ ist schon oft auf deutschen Bühnen gespielt worden, so unter anderem in Bochum (Uraufführung 1982), Wien, Köln, Frankfurt/Main und Weimar. Heiner Müller inszenierte sein eigenes Stück 1994 fürs Berliner Ensemble mit dem legendären Martin Wuttke und Marianne Hoppe. Unvergessen ist ebenso die Inszenierung 2014 am Theater in der Josefstadt in Wien mit Elisabeth Trissenaar und Helmuth Lohner. Mit derartigen Bühnenstars kann das Zittauer Theater nicht aufwarten, aber auch Sabine Krug und Klaus Beyer – zwei der beliebtesten Schauspieler des GHT – zuzusehen, lohnt auf jeden Fall. Premiere in Zittau ist am 27. Oktober.
Beim diesjährigen Weihnachtsmärchen wird es märchenhaft: Das Theater hat sich für Hans Christian Andersens Märchen „Die Schneekönigin“ entschieden. Dieses Stück – Premiere ist am 24. November – bedeutet für das Zittauer Publikum auch ein Wiedersehen mit Stephan Bestier, der zum Ende dieser Spielzeit das Ensemble verlassen und als Regisseur des Weihnachtsmärchens zurückkehren wird. Der Klassiker der Kinderliteratur wird mit Sicherheit seinen Weg in die Herzen von Klein und Groß finden.
Die ganz kleinen Theaterbesucher können sich ab dem 2. Dezember auf das Stück „Ach du heiliger Bimbam!“ freuen. Sie erwartet eine bunte Mischung aus internationalen Kinderliedern.
Im neuen Jahr wird der Premierenreigen dann mit dem Kriminalstück „Revanche“ (ab 19. Januar 2019) eröffnet. Das Stück des britischen Dramaturgen Anthony Shaffer (1926-2001) ist bereits in den 1970er Jahren erfolgreich auf der Bühne gespielt worden. Auch in Zittau sei dem Kriminalstück eine lange Laufzeit gewünscht. Geplant sind vorerst bis zum April 2019 sieben Vorstellungen in Zittau, aber das kann bei großer Nachfrage natürlich noch mehr werden. Regie führt bei „Revanche“ Patricia Hachtel, die bereits mehrfach als Gastschauspieler und -regisseurin am GHT tätig war. Ab der kommenden Spielzeit wird sie festes Mitglied im Schauspielerensemble sein. Dazu beglückwünschen sie die Theaterfreunde ganz herzlich.
Auch ein Musical darf in der kommenden Spielzeit nicht fehlen: „Der kleine Horrorladen“ (Premiere am 2. März 2019). Vor zehn Jahren – damals noch unter der Intendanz von Roland May – stand dieses Stück schon einmal auf dem Spielplan des Zittauer Theaters. Mit Sicherheit wird auch die neue Inszenierung wieder ein schauspielerischer und musikalischer „Leckerbissen“.
Besonders freuen wir uns auf die beiden JOS-Produktionen „The Walking Z“ (Premiere: 23. März 2019) und „Der Kommissar verschwindet“ (Premiere: 12. April 2019). Die beiden Writer-in-Residence-Autoren Daniel Ratthei und Sascha Hargesheimer haben die Stücke extra für das Zittauer Theater entwickelt. Sie spiegeln die Mentalität, die Geschichte, die Atmosphäre und das Zusammenleben im Dreiländereck auf eindrückliche Art und Weise wider.
Mit Schillers „Die Räuber“ kehren die Schauspieler ab dem 11. Mai 2019 nach ihrer diesjährigen Stippvisite im Theatergarten in den Zittauer Klosterhof zurück.
Zweifellos der Coup der nächsten Spielzeit erwartet die Theaterbesucher auf der Waldbühne in Jonsdorf – dort wird im Sommer 2019 die Westernparodie „Vier Fäuste für ein Halleluja“ (Premiere: 29. Juni 2019) gespielt. Vielen wird der Titel bekannt vorkommen. Und sie haben Recht, das Stück basiert auf dem gleichnamigen Film mit den beiden Haudegen Bud Spencer (1929-2016) und Terence Hill (*1939). Vielleicht gelingt es ja, Terence Hill höchstpersönlich in die Oberlausitz einzuladen. Viele Fans des schlagkräftigen Duos würden sich das wünschen.
Natürlich wird es auch wieder zahlreiche ZwischenSpiele, Wiederaufführungen älterer Stücke und Auftritte des Görlitzer Musiktheaters geben. Und so können wir unserer Schauspielintendantin zustimmen, die dazu auffordert: „Lassen Sie uns gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen, Neues sehen und fühlen und das Unerwartete begrüßen!“