Liebe Theaterfreunde,
nun ist es seit einigen Tagen herbstlich kühl und die Gedanken gehen manchmal schon voraus auf die Weihnachtszeit. Dennoch soll an dieser Stelle noch einmal kurz zurück geschaut werden auf die „heiße“ Sommersaison unseres Theaters.
Mein Fazit: Da gibt es nichts zu meckern, das war feinstes Theater im Schillergarten hinter dem Theater und ein tolles Abenteuer- und Gruselspiel für die ganze Familie auf der Waldbühne in Jonsdorf. Sogar das Wetter hat mitgespielt, auch wenn es die Sonne bei der Nachmittagsvorstellung auf der Waldbühne zu gut gemeint hat, falls man keinen schattigen Platz ergattert hatte.
„Venedig im Schnee“ überzeugte durch eine lustige Geschichte, viel Wortwitz, Situationskomik und vor allem durch die Spielfreude der vier Akteure.
Auf der Waldbühne wurde in der Uraufführung „Die 7. Geisterstunde“ der tolle Junker – eine Zittauer Sagengestalt – zum Leben erweckt. Da gab es alles, was so ein Stück braucht: Mutige Helden, gruselige Gestalten, schöne Frauen, feurige Reiter und pyrotechnische Effekte. Gut einstudierte Massenszenen und Kämpfe sowie eine schöne Ausstattung trugen zum Erfolg bei. Vielleicht war die Wiederholung der Opferrituale etwas zu viel, aber da eine Erlösung von der Pein folgte, waren die Zuschauer zufrieden und spendeten viel Beifall.
Hervorzuheben ist der hohe personelle Aufwand der Inszenierung, die in der bewährten Hand der Schauspielintendantin D. Szalma lag. Neben allen Schauspielern waren viele Statisten, darunter auch Mitglieder des Theater-Jugend-Clubs, mit Eifer dabei. Es gab überall auf dem großen Areal der Naturbühne etwas zu entdecken und zu staunen, z.B. dass der eine oder andere – wie von Zauberhand geleitet – am anderen Ende oder hoch oben wieder auftauchte.
Das Spukspektakel ist nun Geschichte, schade für den, der es verpasst hat.
Anders ist es mit dem Görlitzer Sommerstück, das wandert vom Stadthallengarten demnächst in das feste Haus. „Der Zauberer von Oz“ ist eine gut gemachte Inszenierung und ein Besuch lohnt sich – ob mit oder ohne Kinder bzw. Enkel auf jeden Fall.
Und ein Wiedersehen mit „Venedig im Schnee“ gibt es im nächsten Sommer in Görlitz!
Also, demnächst mal wieder ins Theater!
Ihre
Prof. Dr. Bärbel Fliegel