Liebe Theaterfreunde,
die neue Spielzeit ist in vollem Gange und der Start verlief für das Zittauer Theater nicht wie gewünscht. Das erste Stück der Saison die Komödie „Mord auf Schloss Haversham“ (Untertitel: Das Stück, das schief ging!) musste nach der erfolgreichen Premiere mehrfach – erst aus Krankheitsgründen und dann wegen einer technischen Panne – abgesagt werden. Das geschah jeweils recht kurzfristig und mancher Besucher wurde sicher enttäuscht, als er mit Vorfreude zum Theater kam. Kurz vor dem Wochenende konnte die technischen Probleme behoben werden und der große Saal wieder bespielt werden. Die Stimmung am Sonntagnachmittag im sehr gut gefüllten Saal war prächtig. Wer Komödie und Slapstick mag, kann sich gut amüsieren. Es ist flott inszeniert. Die Akteure leisten ganze Arbeit, um eine an dem Stück scheiternde Schauspieltruppe darzustellen. Da sind artistische Einlagen und auch Vorsicht gefragt. Zum Glück wurde niemand von den einstürzenden Kulissen erschlagen! Auch die Bühnenarbeiter gaben ihr Bestes. Die nächste Chance, das Stück zu erleben, gibt es zu den Ersatzvorstellungen am 7. und 30. Dezember sowie zu Silvester.
Das Musical „Heute Abend Lola Blau“ von Georg Kreisler für eine Schauspielerin hatte im Foyer erfolgreiche Premiere. Das Stück ist in jedem Fall zu empfehlen, es hat Tiefgang und tolle Lieder. Ich habe es schon mehrfach an verschiedenen Orten gesehen und freue mich schon darauf, die Zittauer Aufführung zu erleben. Viel Erfolg Maria Weber in dieser Paraderolle!
Die Matinee am 10. November hat die Vorfreude auf „Pinocchio“ geweckt: drei Schauspieler in 12 Rollen, ein farbenfrohes Bühnenbild, schöne Kostüme und bestimmt jede Menge Regieeinfälle von Stephan Bestier. Es gibt ein Wiedersehen mit Katinka Mache und mit Frank Siebers. Unser Verein sponsert die Pyrotechnik. Lassen wir uns überraschen! Es wird über 40 Mal gespielt. Viel Erfolg für diesen Kraftakt! Ein Tipp: nach der Premiere wird im oberen Foyer eine Ausstellung von Paolo Tesi aus Pistoia eröffnet, der sich intensiv mit Pinocchio und seiner Angst vor Insekten beschäftigt hat. Kein Wunder, wurde der kleine Holzkerl doch ganz in der Nähe unserer Partnerstadt ersonnen!
Und wem dann nach ernsten Themen zu Mute ist, der ist ab 30. November bei dem Drama „Die Anarchistin“ gut aufgehoben. Es bietet Futter für die zwei Vollblutschauspielerinnen Sabine Krug und Renate Schneider.
Noch ein Wort: Hoffen wir, dass es in dieser Saison und in den nächsten Jahren noch viele schöne Theatererlebnisse mit einem eigenen Ensemble in unserem Theater geben wird! Wie Sie wissen, hat der Zittauer Stadtrat nun mehrheitlich der Finanzierungsvereinbarung für das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz – Zittau GmbH zugestimmt. Damit ist für die Zeit bis 2022 Klarheit gegeben. Vom Tisch ist das Finanzierungsproblem nicht. Für die Zukunft unseres Theaters ist es wichtig, dass die Mittel des Kulturraums weiter fließen, der Kulturpakt der Landesregierung verlängert und dynamisiert wird und auch Zittau seinen Anteil leistet. Die Strukturreform der Theaterlandschaft bleibt eine Daueraufgabe. Wir werden als Verein den Prozess begleiten und sind gespannt, was ein dringend gesuchter neuer Generalintendant des GHT dazu beitragen wird. Ich fände es schade, wenn man sich irgendwann der INTHEGA (Interessengemeinschaft der Städte mit Theatergastspielen) anschließen müsste. Unterstützen Sie unser Theater weiterhin als Mitglied und Spender und v.a. durch den Besuch der Vorstellungen!
Ihre Prof. Dr. Bärbel Fliegel