Abschied für Sabine Krug

Liebe Theaterfreunde und -freundinnen,

viele von Ihnen waren dabei, als die beliebte Schauspielerin des Gerhart- Hauptmann-Theaters Sabine Krug mit einem wunderbaren Abend zu ihren Ehren am 3. Juli vom Ensemble verabschiedet wurde. Es gab viel zum Lachen und zum Erinnern und man konnte die Aktrice auch von anderen Seiten kennenlernen.

Die Fakten sind bekannt, standen z.T. auch in der Zeitung. In unserem Dank bereits in der Mitgliederversammlung der Freunde des Zittauer Theaters haben wir sie auch benannt.

Zweiunddreißig Jahre stand Frau Krug auf den Brettern unseres Theaters. Sie hat unzählige Rollen verkörpert, mit vielen – auch unvergessenen – Kollegen gespielt, unter mindestens 6 Intendanten bzw. Schauspieldirektoren gearbeitet. Sie war in klassischen und modernen Stücken, auf großer Bühne, aber auch in der kleinen Form aktiv. Alle Genres waren zu bedienen. An einem Stadttheater ist das so. Ihr besonderes Faible für Lesungen hat zur Überbrückung der langen Schließungen des Theaters in der Coronazeit beigetragen, da es über die elektronischen Medien gut funktioniert hat. Beliebt waren ihre vielen Rollen in Komödien, Sie brachte sich mit ihrem Humor ein. Auch die Weihnachtsmärchen bleiben in Erinnerung. Da durfte sie gelegentlich die böse Fee oder Hexe sein. Immer wieder einmal standen Hosenrollen auf dem Plan – wie der Karasek. Besondere Herausforderungen brachte die Freiluftsaison mit Abenteuerstücken auf der Waldbühne. Alle verschiedenartigen Rollen hat Sabine Krug mit Talent, viel Spielfreude und ich denke auch mit einer gehörigen Portion Disziplin zum Leben erweckt.

Dem Publikum hat ihr intensives Spiel und ihre deutliche Sprache immer gut gefallen. Mehrfach wurde sie zum Theaterliebling gewählt, von 2017 – 2019 gab es gleich dreimal hintereinander den Gerhart-Hauptmann-Theaterpreis Zittau dafür.

Die Freunde des Zittauer Theaters danken Sabine Krug nochmals von Herzen für die vielfältige geleistete Arbeit am Zittauer Haus und für die vielen Stunden Freude, Entspannung, aber auch Nachdenklichkeit, die sie den Zuschauern gebracht hat. Jeder Theaterfreund und Theaterfreundin wird einen persönlichen Favoriten ihrer Auftritte haben. Was ist Ihnen z.B. ganz besonders in Erinnerung? Klaus Beyer hat uns mal gesagt: „Quartett“ zusammen mit Sabine, das war schon was Besonderes! Das denke ich auch.

Wir sind froh: es ist nun kein Abschied für immer, nur eine neue Phase. Sabine Krug wird dem Theater in Gastspielen und auch dem Verein erhalten bleiben. So werden wir unser Ehrenmitglied gelegentlich zu einem Gespräch einladen. Wir haben noch viele Fragen. Sie können gern auch schon darüber nachdenken, was Sie mit Sabine Krug besprechen wollen.

Herzliche Grüße von Ihrer Vorsitzenden

Prof. Bärbel Fliegel

Theaterpublikum kürt seine Lieblinge

Armin Pietsch von den Zittauer Theatefreunden

Die Zuschauer hatten bei den beliebtesten Schauspielern und Stücken klare Favoriten. Erstmals wurden die Preise in „kleinerer Form“ überreicht.  

Aller guten Dinge sind drei – so kann man das Ergebnis der Wahl der beliebtesten Schauspielerin des Zittauer Theaters sehen. Denn das Publikum hat zum dritten Mal Sabine Krug gewählt. In der vergangenen Spielzeit war die Schauspielerin unter anderem als Merteuil in „Quartett“, als Chiffon in „Der kleine Horrorladen“, in mehreren Rollen im Waldbühnen-Publikumshit „Vier Fäuste für ein Halleluja“ sowie als Großmutter in „Die Schneekönigin“ zu erleben. Letzteres Stück wählten die Theaterbesucher zur beliebtesten Inszenierung der Spielzeit 2018/19. Inszeniert wurde das Weihnachtsmärchen von Stephan Bestier, der bis 2018 dem Schauspielensemble des Zittauer Theaters angehörte und seitdem regelmäßig als freier Regisseur an seiner alten Wirkungsstätte arbeitet. Er selbst war am Sonntag bei der Verleihung der diesjährigen Gerhart-Hauptmann-Theater-Preise nicht anwesend. In der Ferne konnte er sich noch über eine weitere Auszeichnung freuen. Denn auch das von ihm inszenierte Jugendstück „Walking Z“ ist zum besten Stück eines Amateurtheaters gewählt worden. „Walking Z“ ist eine Gemeinschaftsproduktion des Zittauer TheaterJugendClubs und des Schauspielensembles. Bestier wird auch in der am Sonntag eröffneten neuen Spielzeit wieder ein Stück auf die Zittauer Bühne bringen – er inszeniert erneut das Weihnachtsmärchen, das diesmal die Geschichte von Pinocchio erzählt. Neben Bestier konnte sich ein weiteres früheres Ensemblemitglied über einen Theaterpreis freuen: Florian Graf. Er wurde zum beliebtesten Schauspieler gewählt, und das mit deutlichem Vorsprung vor seinem ehemaligen Kollegen. Auch in den anderen Kategorien waren die Ergebnisse eindeutig. An der Wahl der Theaterlieblinge hatten sich knapp über 200 Besucher beteiligt. Die Theaterpreise sind mit 120 bis 300 Euro dotiert. Das Preisgeld von insgesamt über 700 Euro kommt von den „Freunden des Zittauer Theaters“.  Florian Graf hat sich im Sommer nach dem Abschluss der Waldbühnen-Saison vom Gerhart-Hauptmann-Theater verabschiedet, wechselte ans Landestheater Coburg. Er nahm den Preis am Sonntag persönlich entgegen, da er zurzeit in Zittau weilt. Denn aktuell wird noch mal das Stück „Revanche“ mit ihm in der Hauptrolle gespielt – letztmalig am 13. Oktober, um 19.30 Uhr. Am darauffolgenden Tag startet Graf dann in Coburg. Für sein ehrenamtliches Engagement ist Armin Pietsch, stellvertretender Vorsitzender des Theatervereins, geehrt worden. Er ist regelmäßig bei den Premieren anwesend und überreicht den Mitwirkenden nach der erfolgreichen ersten Vorstellung kleine Präsente. Die „Freunde des Zittauer Theaters“ können sich damit zum wiederholten Male selbst über einen GHT-Preis freuen. In den vergangenen Jahren sind bereits Undine Winkler und unsere Vorsitzende, Prof. Bärbel Fliegel, für ihr Engagement geehrt worden. Einen Sonderpreis erhielt am Sonntag die Schauspielerin Martha Pohla. Die Verleihung der Theaterpreise fand diesmal im Rahmen einer Matinee im Foyer statt. In den Vorjahren gab es immer eine Gala im großen Saal. Das hatte im Vorfeld für Kritik gesorgt. Bei den anwesenden Gästen gab es nach der Veranstaltung allerdings viel positive Resonanz auf die „kleinere Form“. Die Spielzeiteröffnung sei so kompakter und kurzweiliger gewesen, so die Einschätzung der Gäste. Die Zittauer Schauspieler und Görlitzer Sänger und Tänzer hatten kurze Ausschnitte aus den kommenden Stücken präsentiert. Das Gerhart-Hauptmann-Theater plant der neuen Spielzeit zwölf Premieren im Schauspiel, darunter wieder ein Bühnenversion des Kultfilms „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ mit Bud Spencer und Terence Hill. Das diesjährige Spencer-Hill-Theaterstück hatte mehr als 22.000 Zuschauer auf die Waldbühne Jonsdorf gelockt.

Jan Lange