Start ins Jahr 2023

Liebe Freunde des Zittauer Theaters,

der Vorstand wünscht Ihnen alles Gute für das Jahr 2023! Viele Wünsche und Hoffnungen verbinden sich damit sowohl für das persönliche Leben und die Gesundheit unserer Mitglieder, als auch für das gesellschaftliche Miteinander.  Für unser Theater wird es auch ein entscheidendes Jahr werden. Wir sind als Theaterfreunde gespannt auf die Lösungen der anstehenden Probleme und bereit, das GHT weiter zu fördern. Gleichzeitig freuen wir uns auf die künstlerischen Angebote und die Begegnungen mit den Theaterleuten.

Wir starten am Freitag, dem 13. Januar 18.00 Uhr mit der öffentlichen Probe zum Stück „Michael Kohlhaas“. Es gibt Einblicke in  die Probenarbeit mit Ingo Putz und danach die Möglichkeit zum Austausch. Der Eintritt ist frei, das Theater hat aber um Anmeldung gebeten. Ich habe 14 Plätze angemeldet, von denen ca. 6  vergeben sind. Weitere Interessierte können sich bitte  kurz bei mir melden, damit ich weiß, ob die Plätze genutzt werden oder noch weitere benötigt werden.
Und wer es heute noch nicht genau weiß, einfach hin kommen!

Wir sehen uns in unserem Theater!

Ihre Dr. Bärbel Fliegel

Weihnachtsgrüße

Der Vorstand der „Freunde des Zittauer Theaters“ (e.V.) wünscht allen Theaterfreunden, unseren Förderern und Spendern, den Künstlern und Mitarbeitern des GHT in dieser von Krisen und Problemen geprägten Zeit eine besinnliche Adventzeit, ein schönes Weihnachtsfest sowie ein gutes Jahr 2023!


Liebe Theaterfreunde,
nun geht wieder ein schwieriges Jahr zu Ende. 2022 brachte zwar etwas Entspannung bei der Coronapandemie, aber andere Krisen und Probleme breiten sich aus und machen das Leben zunehmend unsicher. Wieder ist diese Zeit zum Jahresende für viele nicht unbeschwert und fröhlich, sondern von Sorgen geprägt, so auch für unser Gerhart-Hauptmann-Theater.
Glücklich schätzen wir uns, dass in diesem Jahr der Besuch von Weihnachtskonzerten und Weihnachtsmärchen wieder möglich ist. Das Publikum kehrt wieder zurück in die Säle. Das Desaster, welches das Görlitzer Haus durch den Wasserschaden erleidet und zur langen Schließung zwingt, bringt auch Probleme für das Zittauer Ensemble. Gut ist, dass für die Konzerte in Görlitz eine Lösung gefunden wurde. Die Theaterleitung arbeitet beständig an der Schaffung weiterer Spielstätten. Vielleicht gelingt es auch, mehr Görlitzer Publikum nach Zittau zum Schauspiel zu bringen.
Unser Verein konnte im Jahr 2022 seine Arbeit weitgehend realisieren. Ein besonderer Erfolg ist der Bau des Geländers vor dem GHT, das am 1. Juni eingeweiht wurde. Im September wurde in der Jahresversammlung eine erfolgreiche Bilanz gezogen und ein neuer Vorstand gewählt. Als neues Projekt mit dem GHT steht für das Jahr 2023 die grundlegende Restaurierung des Steinway-Flügels an, der noch aus der Zeit des alten Stadttheaters stammt. Er soll dann wieder 100 Jahre für schöne Konzerte zur Verfügung stehen. Wir Theaterfreunde sichern mit einer hohen Summe von 6000 Euro den Start der umfänglichen Arbeiten und initiieren eine Spendenaktion. Darüber hinaus freuen wir uns auf interessante Veranstaltungen des Vereins und auf schöne Theatererlebnisse.
Gern sagen wir allen unseren Mitgliedern, Fördermitgliedern und Spendern Dank für ihre Treue. Ohne sie wäre unsere Arbeit als Förderverein nicht möglich! Einige zusätzliche Spenden haben wir 2022 schon für den Flügel erhalten. Wir bitten auch unsere langjährigen Fördermitglieder und Spender aus der Wirtschaft in diesem Jahr wieder um regelmäßige Unterstützung für das Theater.
Nun richten wir unser Augenmerk hoffnungsvoll auf ein gutes Vereins- und Theaterjahr 2023.
Wir brauchen unser Theater – unser Theater braucht uns!
Wir wünschen Ihnen / Euch von Herzen alles Gute, Gesundheit und Zuversicht!
Der Vorstand

Großer Wasserschaden im Görlitzer Theater

Liebe Theaterfreunde,

sicher haben Sie von dem Unglück gehört, welches das Görlitzer Theater am letzten Dienstag getroffen hat. Die Sprinkleranlage hat bei einer Probe ausgelöst und großen Schaden angerichtet. Wir Zittauer Theaterfreunde sind betroffen von dieser schlimmen Nachricht und machen uns Sorgen um das Gerhart-Hauptmann-Theater.  Noch sind die Folgen nicht alle absehbar, aber klar ist, dass das Theater im großen Saal in Görlitz lange Zeit nicht spielen kann. Das trifft nicht nur das Musiktheater, die Philharmonie und das Ballett, sondern hat auch Auswirkungen auf das Schauspiel, welches mit dem Märchen „Dornröschen“ und „Die Spanische Fliege“ dort eingeplant ist. Das gesamte Gerhart-Hauptmann-Theater ist bei der besonders schwierigen finanziellen Lage nun auch noch von diesem Desaster betroffen. Leider gibt es in den letzten Jahren einige dieser Fälle in Theatern und Bibliotheken. Es ist schon traurig, dass durch die Brandschutzanlagen mehr Schaden angerichtet wurde als durch Brände.

Sicher werden die – hoffentlich kommenden Versicherungsleistungen – nicht ausreichen. Die technischen Anlagen in Görlitz sind alt und können nicht einfach ersetzt oder repariert werden. Es ist wahrscheinlich eine Sanierung der Bühne und der Technik nötig, was man schon seit Jahren weiß.  Das alles kann sehr lange dauern.

Der Freistaat, die Stadt Görlitz und viele Unterstützer und Freunde des Theaters haben schon Hilfe in dieser Notlage zugesagt. Auch jeder Theaterfreund kann persönlich helfen, z.B. durch den Besuch der Vorstellungen in Zittau und den Interimsspielstätten oder auch durch eine Spende.

Das Theater hat ein Spendenkonto bei der SPK Oberlausitz Niederschlesien eingerichtet:
IBAN DE97 85050 100 3000 012906

Hier noch ein paar Informationen vom Vorstand:

  • Der verschobene Stammtisch ist für Montag, den 28.11. im Verein geplant. Anmeldungen sind erbeten. Es ist auch eine Gelegenheit, Erfahrungen zu teilen und Hinweise für das Theater aus Zuschauersicht zu geben. Es kann durchaus schon etwas weihnachtlich werden, eine große Weihnachtsfeier planen wir in diesem Jahr nicht.
  • Am 25.11. 19.00 Uhr ist die Generalprobe für „Die Straße der Besten“ geplant. Noch ist unklar, ob sie hausöffentlich sein wird. Interessenten melden sich bitte, sie werden dann kurz vorher benachrichtigt.
  • Vormerken: Am 13. Januar wird es eine öffentliche Probe zu „Michael Kohlhaas“ geben. Der Verein plant diese als erste Veranstaltung 2023 ein. Regie führt Ingo Putz.

Im Zittauer Theater sind am ersten Weihnachtstag nun zwei Ballettgastspiele geplant, nachdem dort lange eine Leerstelle war. 14.00 Uhr gibt es den „Nussknacker“ und 18.00 Uhr „Schwanensee“. Es sind noch viele Karten verfügbar.

Von Interesse können auch die kleinen Veranstaltungen sein, wie die Lesung von Michael Becker aus den Tagebüchern von Erwin Strittmatter am 8.12.  Nicht für jedermann ist sicher das Horrorstück „Madhouse“ gespielt von Mitgliedern des TheaterJugendClubs am 1. Dezember. Für Unerschrockene und Kälteresistente gibt es die schaurige Lesung im Freien mit Glühwein am 23. Dezember. Oder Sie kommen zur offenen Bühne am 15.12…

Ich wünsche Ihnen eine schöne Adventzeit – mit viel Zeit für Kultur und Theater!

Prof. Dr. Bärbel Fliegel

Jahresversammlung 2022

Liebe Theaterfreunde und -freundinnen!

Der Verein „Freunde des Zittauer Theaters e.V.“ hat am 28.09.2022 die Jahresversammlung abgehalten. Es gab viel zu berichten und zu entscheiden und es war auch ein neuer Vorstand sowie die Revisoren zu wählen. Obwohl viele Mitglieder wegen Einsatz des bevorstehenden Sächsischen Erntedankfestes oder aus gesundheitlichen bzw. familiären Gründen nicht teilnehmen konnten, war es eine erfolgreiche Veranstaltung. Nach der Rechenschaftslegung des Vorstands über die Arbeit im Corona-Jahr 2021 und die Bestätigung der Ordnungsmäßigkeit der Finanzarbeit durch die Revisoren wurde der Vorstand von der Mitgliederversammlung einstimmig entlastet.

die Mitglieder des Vorstandes

Einige Vorstandsmitglieder und eine Revisorin kandidierten aus unterschiedlichen – jeweils gut nachvollziehbaren Gründen – nicht wieder für die Wahlperiode. Ihnen wurde der Dank für die langjährige geleistete Arbeit ausgesprochen. So wurden auch der Schatzmeister Jens-Hentschel-Thöricht und der Schriftführer Jan Lange in neue berufliche Tätigkeitsfelder verabschiedet. Sie werden uns fehlen, übten sie doch ihre Aufgaben sehr engagiert und zuverlässig aus und übernahmen viele zusätzliche Aufgaben in der Öffentlichkeitsarbeit und bei der Mitgliederpflege. Als Multifunktionäre – auch in anderen Vereinen oder Organisationen – ist es auch eine Frage der Belastung und der Prioritäten. Jan Lange wird Zittau in Richtung Bayern verlassen. Alle Ausscheidenden werden dem Verein als Mitglieder erhalten bleiben und auch bei der einen oder anderen Aufgabe oder Aktion unterstützend wirken.

Nun werden wir uns neu aufstellen müssen. Die Wahl des Vorstandes war gekennzeichnet von einstimmigen Ergebnissen für die Kandidaten. In der anschließenden Konstituierung des Vorstandes wurden die Vorstände in bestimmte Funktionen gewählt. Prof. Dr. Bärbel Fliegel ist erneut Vorsitzende, Armin Pietsch der erste Stellvertreter, Kerstin Neumann übernimmt die Funktion der Schatzmeisterin. Gisela Kother wird Schriftführerin und Undine Winkler bleibt bewährt als Beisitzerin im Vorstand. Arbeitsfähig ist der Vorstand für die dreijährige Wahlperiode, weitere Beisitzer können aber gern in den nächsten Monaten und Jahren kooptiert werden. Als neue Revisorin fungiert Karola Thiele neben Katrin Quildies.

Im nächsten Teil der Versammlung wurde über die aktuelle Lage des Theaters, über die Ziele des Vereins gesprochen und Beschlüsse gefasst. Die Theaterleitung – als Dreigestirn Dr. Morgenroth, Martin Stefke und Ingo Putz anwesend – berichtete über den Erfolg der letzten Spielzeit und besonders des Sommertheaters. Jedoch informierte der Intendant auch über die aktuelle Situation der kleineren Theater, die angesichts steigender Personalausgaben durch neue Tarifverträge und Mindestlöhne und der noch nicht absehbaren Belastungen durch die Energiekrise dringend eine finanzielle Stützung bedürfen. Das gilt nicht nur für das GHT. Ungeachtet dessen sind interessante Inszenierungen und Projekte aller Sparten geplant, die ja am 24. September in der Spielzeiteröffnungsgala vorgestellt wurden. Bleiben wir also so optimistisch – wie die Theaterleute – auch wenn sich die dunklen Wolken in der Kulturbranche sicher nicht so einfach verziehen werden.

Der Verein startet in diesen Tagen mit einem neuen Projekt: Der Unterstützung der Restaurierung des Steinway-Flügels, der aus der Zeit des alten Stadttheaters auf der Neustadt datiert und einer Überholung bedarf, um wieder 100 Jahre für künstlerische Highlight zur Verfügung zu stehen.  Der Klavierbauer und Konzertstimmer Robert Kunkel stelle die herausfordernde Aufgabe am Objekt vor und warb für den Erhalt dieses Kleinods mit gutem Klang. Die Restaurierung ist auf jeden Fall viel preiswerter als ein Neukauf. Dazu kommt der historische und ideelle Wert für Zittau. Die Versammlung beschloss auf Antrag des Vorstands einstimmig eine Anschubfinanzierung von 6000 Euro. Dabei kommt dem Verein zu Gute, dass in der Coronapandemie nicht so viel ausgegeben wurde, eine höhere Sonderspende einging und das Finanzamt eine zeitnahe Ausgabe der Mittel 2021 eingefordert hatte. Außerdem wird vom Verein eine Spendenaktion initiiert. Die Theaterfreunde und unser Theater hoffen nun auf eine hohe Spendenbereitschaft – auch unter den gegenwärtigen schweren Bedingungen. Die Arbeit am Flügel kann im 2. Quartal 2023 beginnen und wird einige Zeit in Anspruch nehmen, so dass der Zeitpunkt der Wiederinbetriebnahme noch nicht feststeht. Ideen dafür gibt es bereits.

Außerdem wurde beschlossen, dass wir noch in diesem Jahr eine konkrete Spende von 1000 Euro eines langjährigen Spenders dem Theater für die theaterpädagogische Arbeit in Zittau zur Verfügung stellen.

Nun bleibt noch zu wünschen, dass alle Theaterliebhaber in den nächsten Monaten wieder gern ins Theater kommen, interessante künstlerische Angebote nutzen und  schöne Stunden in Gemeinschaft im Theater und im Verein verleben. 

Prof. Dr. Bärbel Fliegel

Vorsitzende

Gedanken zum Spielzeit-Ende

Liebe Theaterfreunde,

mitten in der großen Sommerhitze zeichnet sich nun das Saisonende für die Spielzeit 2021/22 des GHT ab. Noch gibt es bis Ende Juli ein paar Vorstellungen des vielfältigen Sommertheaters in Görlitz zu sehen. Das Zittauer Ensemble spielt noch bis 14. August, dann kommt auch für die hiesigen Theaterleute der verdiente Sommerurlaub. Nutzen Sie bis dahin die Möglichkeiten, die beide Standorte des GHT bieten! Am Freitag spielt die Philharmonie am Hainewalder Schloss. Sie ist ja derzeit an vielen Orten im Kreis unterwegs, um neues Publikum zu gewinnen und die Kultur aufs Land zu tragen.

Leider fielen einige Vorstellungen von „Fräulein Julie“ im Klosterhof aus und wurden z.T. durch Gastspiele ersetzt. Im August gibt es aber noch ein paar Vorstellungen.
Die von mir besuchte Vorstellung „Der Graf von Monte Christo“ am Sonntagnachmittag auf der Jonsdorfer Waldbühne war – trotz Hitze – ausverkauft. Die eigentlich düstere Geschichte um Edmond Dant`es ist von Ingo Putz als ein Sommer-Theater-Spektakel für die ganze Familie ordentlich aufgepeppt worden. Das schadet hier m. E. nicht, die Spielfreude aller Beteiligten und der Wortwitz wurden vom Publikum mit viel Beifall honoriert. Publikumsliebling ist die von Markus Weikert gespielte, von I. Putz erdachte Figur des Erfinders, der faktisch das Publikum durch die Geschichte führt und mit immer wieder neuen phantastischen, mehr oder weniger funktionierenden Geräten überrascht. Da ist viel Phantasie im Spiel. Überhaupt wird für das Auge viel geboten, Bühnenbild, Kostüme, Ausstattung lassen nichts zu wünschen übrig. Die Kämpfe sind gut einstudiert, die Reiteinlagen sind ordentlich und nicht zuletzt funktioniert die Pyrotechnik auf den Punkt! Und die Pferde sind natürlich wieder die Stars. Bemerkenswert ist, wie sich die jungen Mitglieder des TheaterJugendClubs als Statisten auch mit Wort, Gesang und sportlichen Einlagen präsentieren. Sie sind faktisch Teil des Teams. Da zahlt sich ihre z.T. über Jahre gesammelte Erfahrung aus. Viele Talente schlummern da. Übrigens hat Luisa Binsch einen Biber-Comic gezeichnet hat, der v.a. den Kindern die etwas komplizierten Verwicklungen des Stücks offenlegt. Das gefällt mir auch als Oma.

Es ist sehr zu würdigen, dass bei der extrem dünnen personellen Besetzung des Zittauer Theaters sowohl im künstlerischen, als auch im handwerklichen und im technischen Bereich so eine tolle Gesamtleistung entsteht. Das ist nicht selbstverständlich, sondern erfordert sehr hohen Einsatz aller Beteiligten, eine gute Abstimmung und Logistik. Diesen Umstand sollten wir uns immer wieder vor Augen führen, wenn man die Leistung mit anderen, größeren Theatern vergleicht. So ist das große Sommertheater m.E. ein würdiger Abschluss der ersten Saison unter der neuen Theaterleitung.

Wie fällt Ihre Bilanz aus? Ich sehe viele gute Ansätze und Ideen, viel Engagement, schöne Inszenierungen und auch experimentelles Theater in kleiner Form. Sehr engagiert ist die Arbeit für und mit den Kindern und der Jugend. Leider war es unter den gegebenen Umständen nicht so leicht, das Publikum wieder für die Vorstellungen im Haus zu gewinnen. Die Pandemie und die Krise wird das auch in der kommenden Spielzeit nicht leichter machen. Wir Theaterfreunde sollten unsere Bekannten und Freunde immer wieder aufmerksam machen, welchen Schatz wir mit dem Theater haben! Darum gilt es, uns weiter dafür einzusetzen, dass unser Theater auch in den nächsten Jahren produziert und künstlerische Angebote an alle machen kann. Seien Sie neugierig auf die nächste Spielzeit, auch wenn Sie vielleicht das Motto und die optische Darstellung irritiert. Wichtig ist, was geboten wird und wie die Menschen dabei „mitgenommen“ werden. Theater ist mitten im gesellschaftlichen Leben und damit auch nicht immer nur leicht. Ich bin sicher, es wird viel zum Sehen, zum Denken, zum Diskutieren, zum Genießen und auch zum Lachen geben.

Wir sehen uns in unserem Theater!

Ihre Prof. Dr. Bärbel Fliegel

Gelungene Veranstaltung

Liebe Theaterfreunde,

entgegen der Volksweisheit „Es hat nicht jeder Abgrund ein Geländer“ kann die Freitreppe vor dem Gerhart-Hauptmann-Theaters in Zittau nun endlich eines vorweisen. Am 1. Juni 2022 haben wir Theaterfreunde es mit der Theaterleitung offiziell eingeweiht. Unter dem Beifall von mehr als 30 Theaterfreunden, Angehörigen des Theaters und Gästen schnitten die Vorsitzende der „Freunde des Zittauer Theaters e.V.“ Prof. Dr. Bärbel Fliegel und der Intendant des GHT Dr. Daniel Morgenroth das Absperrband durch und gaben das Bauwerk symbolisch zur Nutzung frei.  Damit konnte der lang geäußerte Wunsch vieler Theatergänger erfüllt werden. Der Zugang zu den Veranstaltungen unseres Theaters wird für alle – nicht nur die älteren und gehbehinderten – Zuschauer leichter.

Das Werk, welches aus zwei Teilen besteht, ist funktional, ästhetisch und stabil. Dafür sorgte „Die Hamann-Schmiede“ aus Mittelherwigsdorf und Oderwitz. Der Verein bedankte sich herzlich dafür bei dem anwesenden Vertreter und erhielt seinerseits eine Spende der Firma. Vielen Dank dafür!

In ihren Worten verwies die Vorsitzende auf den langjährigen Einsatz des Vereins für das Projekt, dankte den Spendern und den Protagonisten für die Hartnäckigkeit, die letztlich – nach einigen Schwierigkeiten – zum Erfolg führte. Die Theaterfreunde geben knapp 3000 Euro für den Geländerbau aus. Dr. Morgenroth dankte dem Verein für das Engagement. Bei einem Glas Sekt oder Saft und strahlendem Sonnenschein stießen die Anwesenden auf das Ergebnis an und konnten ihre Erfahrungen austauschen.

Der Verein würdigte auch den Schauspieler Paul-Antoine Nörpel, der kürzlich von der Jury des Sächsischen Theatertreffens am Theater Plauen- Zwickau den Förderpreis für seine Rollen in dem Stück „Sieh mich an, wenn ich mit Dir rede“ zugesprochen bekam. Als Dank erhielt er ein Theaterbuch „Vorhang Auf“. Wir freuen uns darauf, ihn auch in der nächsten Spielzeit in schönen Rollen am Theater zu erleben.

Im Anschluss konnten wir Theaterfreunde uns wieder einmal zu einem Stammtisch in der Theaterkantine zusammenfinden. Schauspieldirektor Ingo Putz stellte die Projekte des Schauspiels in der nächsten Spielzeit vor. Unter dem Motto „Deutschland, Deutschland!“ werden von allen Sparten des GHT v.a. Werke deutscher Autoren umgesetzt und vielfältige mit Deutschland verbundene Themen aus Vergangenheit und Gegenwart aufgegriffen. Das Theater will damit die komplexen Fragen des Lebens in Deutschland und in der Region hinterfragen und damit die Zuschauer anregen, den Blick auf die Zukunft zu richten und mitzudiskutieren. Dabei wird auch auf Experimente gesetzt. „Faust“ z.B. soll in einer reduzierten, auf die Kernaussagen fokussierten Fassung als ein Monolog inszeniert werden. Die erste Inszenierung im Herbst wird „Der Biberpelz“ von Gerhart Hauptmann sein. Im Januar gibt es „Michael Kohlhaas“ von H. v. Kleist. Im März wird ein Gegenwartsstück als Auftragswerk in Zittau uraufgeführt. Interessant ist auch das Projekt unter dem Arbeitstitel „Das Grenzlandtheater“ – eine spartenübergreifende szenische Installation des Schauspiels mit der Tanzcompanie, welche die Idee vom Theater unter den Nationalsozialisten in der Entstehungszeit unseres Theaterhauses hinterfragen wird und zugleich den Zuschauern auf einen Parcours auf, hinter und unter die Bühne führt. Die Gemeinschaftsproduktion des TheaterJugenClubs mit dem Schauspielensemble wird 2023 eine Romanadaption „Düsterbusch City Lights“ an einen authentischen Ort, dem Alten Güterbahnhof Zittau bringen. Das wird sicher ein Highlight für die Jugend. Für die ganze Familie gibt es im Sommertheater „Max und Moritz“ im Klosterhof und „Blutsbrüder“ auf der Waldbühne.

Vom Musiktheater können wir uns auf die „Zauberflöte“ von Mozart freuen. Neugierig sind wir aber auch auf eine „Ausgrabung“: die romantisch-komische Oper „Rübezahl“ von Friedrich von Flotow, die erstmals nach knapp 170 Jahren in der aufwändig rekonstruierten Ursprungsfassung in Görlitz erklingen wird. Das Tanztheater bringt das Familien-Tanzstück „Momo“ nach Michael Ende auch nach Zittau und das Konzertprogramm verspricht anspruchsvoll, interessant und auch unterhaltsam zu sein.  Im Sommer 2023 wird die Philharmonie in kleinen Formen wieder viele besondere Orte im Kreis bespielen und als Höhepunkte erklingen drei philharmonische Seekonzerte am Olbersdorfer See, Bärwalder See und am Berzdorfer See.

Ich meine: Es ist ein herausforderndes und schönes Programm, das die Sparten gemeinsam mit der Theaterleitung für die nächste Spielzeit erarbeitet haben. Es war und ist die Rolle des Theaters, die Gesellschaft zu spiegeln, zur Auseinandersetzung anzuregen und natürlich niveauvoll zu unterhalten. So ist für jeden etwas dabei und der Humor soll auch nicht zu kurz kommen.

Die Spielzeithefte liegen an den Theaterkassen bereit oder haben Sie als Abonnent schon erhalten. Suchen Sie sich etwas aus! Der freie Vorverkauf startet am 14. Juni (für Abonnenten bereits am 7. Juni).

Noch ein Hinweis von I. Putz: Die Pandemie und die Krisen hinterlassen immer noch Spuren. Das Theater braucht mehr Zuschauer! Werben Sie Ihre Verwandten und Bekannten, verschenken Sie Theaterkarten und Gutscheine und kommen Sie auch selbst einmal mehr in unser Theater. Auch die kleinen Zusatzangebote, die Lesungen, Zwischenspiele, Diskussionsrunden sind interessant.
Am 12. Juni z.B. gibt es eine Autorenlesung „Dante und die Liebe seines Lebens“ mit Dr. Klaus Engert.

Mit herzlichen Grüßen

Prof. Dr. Bärbel Fliegel

Neuigkeiten vom Verein und Theater

Liebe Theaterfreunde,

es gibt Neuigkeiten: Wir sind glücklich, dass nach langjährigen Bemühungen mit vielen Hindernissen nun das Geländer vor dem Theater errichtet wurde. Es wurde vom Denkmalschutz bestätigt und die Lage an der rechten Seite vor der 2. Säule bestimmt. Die Hamann-Schmiede OHG aus Mittelherwigsdorf hat die Teile gefertigt und das Geländer am Mittwoch aufgebaut. Der Verein übernimmt die Kosten vollständig und setzt dafür die damals eingeworbenen Spenden und weitere Mittel ein. Sicher findet sich noch ein Termin und Gelegenheit, den „Bau“ offiziell einzuweihen.
Nun hoffen wir, dass auch den älteren Theatergängern wieder ein Besuch in unserem Theater leichter fällt.

Kommen Sie ins Theater und bringen Sie Familie, Freunde, Nachbarn mit. Es gibt viele Veranstaltungen und für jeden Geschmack etwas. Noch finden einige Vorstellungen im Haus statt, und zugleich lockt das Sommertheater des GHT in die Natur und an schöne Schauplätze.  Am 22. Mai wird in Zittau noch einmal der Schwank „Die spanische Fliege“ gespielt. Die „Nacht der verbotenen Begierden“ mit 2 Schauspielen und der Zwischenmusik im Foyer wird noch einmal am 3. Juni geboten. Auch das Stück des TheaterJugendClubs steht noch einmal im Plan. Am 19. Und 25. Juni gehen die Theater-Senioren mit ihrem Stück „Klassentreffen“ an den Start. Es gibt Gastspiele, Lesungen, Konzerte… Die Tanzcompanie ist noch zweimal mit „Phönix“ im Saal vertreten und bringt dann im Klosterhof „Viva Vivaldi“ Tanzminiaturen. Übrigens ist der Weg nach Görlitz auch zu empfehlen. Das Musical „Mack und Mabel“ begeisterte diejenigen, die es bereits gesehen haben. Und für die Opernfreunde hat „Don Giovanni“ am 4. Juni Premiere.  

Im Klosterhof gibt das Schauspiel in diesem Jahr „Fräulein Julie“ von Strindberg – ein eher tragisches Stück. Ab 1. Juli wird „der Graf von Monte Cristo“ auf der Waldbühne zum Rächer. Das Sommertheater in Görlitz ist in diesem Jahr sehr vielfältig. An vielen schönen Orten treten der Opernchor, die Solisten, Mitglieder der Philharmonie und Gäste auf.  „In der Bar zum Krokodil“ im Barockhausgarten werden sich viele Musiktheaterfreunde vergnügen. Und im Görlitzer Rathaushof wird „Der Kontrabass“ geboten. Gerade wurde die Reihe der Konzerte an besonderen Orten im Kreis eröffnet. Eine Sonderförderung macht es möglich. Schauen Sie, was in Ihrer Nähe stattfindet oder suchen Sie unbekannte Orte auf! Sie haben die Qual der Wahl in den nächsten Wochen.

Es gibt noch einen Grund zur Freude: Beim Sächsischen Theatertreffen in Plauen und Zwickau wurde letzte Woche unser Schauspieler Paul-Antoine Nörpel mit dem Förderpreis – dotiert mit 2000 Euro – ausgezeichnet. Unser Ensemble war mit dem Stück „Sieh mich an, wenn ich mit dir rede“ vertreten. So konnte sich der junge Mime und unser Theater nachhaltig bei dem Treffen präsentieren, das nach 4 Jahren wieder stattfand. Wir gratulieren sehr herzlich zu diesem Erfolg!   

Die Vorstellung der nächsten Spielzeit 2022/23 findet am 31. Mai in Görlitz statt. Wir sind sehr neugierig und werden Ihnen die Neuigkeiten und Pläne aller Sparten zeitnah präsentieren.

Prof. Dr. Bärbel Fliegel

Vorsitzende

Zum WELTTHEATERTAG 2022

Die „Freunde des Zittauer Theaters e.V.“ übermitteln den Künstlern und Mitarbeitern des Gerhart- Hauptmann-Theaters herzliche Grüße zum diesjährigen Welttheatertag!

Der Verein bedankt sich herzlich bei Ihnen allen, die Sie mit tollen Leistungen und viel Engagement dem Publikum schöne und interes-sante Theatererlebnisse ermöglichen. Nach den langen Schließungen und den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ist nun wieder der Zugang Aller zu den kulturellen Angeboten möglich, aber eine Normalität ist immer noch nicht in Sicht. Zu den bekannten Krisen kommt nun der unsägliche Krieg in der Ukraine, der die Menschen belastet und noch ungeahnte Auswirkungen auf viele Bereiche unseres Lebens haben wird.

Peter Sellars spiegelt in der diesjährigen zentralen Botschaft in bildhafter Sprache die verstörende Realität des Lebens und fordert neue Rituale des Theaters. Wir Theaterfreunde sind überzeugt, dass in diesen Zeiten die Kultur – zuvörderst die Theater – den Menschen helfen können, die Gedanken zu ordnen, Mut zu schöpfen, Gräben zu überwinden und auch den nötigen Abstand von den drängenden Problemen zu finden.

Prof. Dr. Bärbel Fliegel

Im Namen des Vorstands

JOS- Festival 2022

Das JOS- Festival ist zurück! Nach der digitalen Variante im Klosterhof im vergangenen Jahr fand das 10. Festival wieder in Präsenz mit internationalen Gästen aus Polen und Tschechien statt. Trotz der Coronaeinschränkungen lief es gut und wurde ansprechend besucht. Die langjährigen Enthusiasten wissen bereits, was sie am Festival haben, die anderen sollten realisieren, dass man etwas verpasst. Was ich in diesem Jahr erleben konnte, war absolut sehenswert und Theaterspiel vom Feinsten. Gespielt wurde hinter dem Vorhang, was dem Zuschauer eine Nähe zum Geschehen verschafft. Die Übertitel ermöglichen das Verfolgen des Geschehens, der Genuss des Spiels in der Originalsprache bleibt erhalten. Stückeinführungen bzw. Nachgespräche lassen Akteure und Publikum ins Gespräch kommen.

Zu Tränen rührte das Familiendrama „Dinge, die ich sicher weiß“ – eine Koproduktion der Theater aus Jelenia Gora und Zielonia Gora zur Eröffnung am Mittwoch.  Interessantes experimentelles Theater bot das Theater aus Usti nad Labem mit einer Adaption des Romans „Der Steppenwolf“ von Hermann Hesse. Das GHT brachte den Monolog „Name Sophie Scholl“ am Freitag Vormittag.

Wunderbar ist, dass der TheaterJugendClub unter der Leitung von Patricia Hachtel wieder mit einer polnischen Gruppe in Kooperation ein Stück gestalten kann. Die Werkstattpremiere zu „Wolf Gäng – sei (k)ein Schaf“ am Samstag zeigte, dass das Publikum – und zwar nicht nur das jugendliche – sich auf die Premiere am 23. April freuen kann. Die Festivalausgabe 2022 hatte besonders viele Angebote für Kinder und Jugendliche, die neugierig auf Theater machen und Lust am selbst tun erzeugen. Ergänzt wurde alles mit Konzert und Party.

Fazit: Wer spannende, unkonventionelle Theaterabende liebt – sollte das JOS-Festival nicht verpassen. Im nächsten Jahr gibt es bestimmt wieder eine Chance!

Dr. B. Fliegel

2.000 Euro für das Sommertheater auf der Waldbühne Jonsdorf

Die Mitglieder des Vereins „Freunde des Zittauer Theaters e.V.“ fördern das geplante Sommertheater auf der Jonsdorfer Waldbühne mit 2.000 Euro. Vereinsschatzmeister Jens Hentschel-Thöricht hat den Betrag in diesen Tagen an das Theater überwiesen. „Mit der Summe soll der Neustart nach der langen und schmerzlichen Schließung des Theaters und den damit verbundenen Herausforderungen unterstützt werden“, so die Vorsitzende des Vereins Professor Bärbel Fliegel.

Das diesjährige Sommertheater wird mit der Aufführung des Stückes „Der Graf von Monte Christo“ begeistern. Die Waldbühne Jonsdorf wird zum Ort der berühmtesten Rache der Abenteuerliteratur: Voller Hass und Leidenschaft macht sich Edmond Dantès als geheimnisvoller Graf von Monte Christo auf den Weg, um nach 14 Jahren Kerkerhaft und Jahren der gewissenhaften Vorbereitung Vergeltung an all jenen zu üben, die seine Karriere und sein Leben zerstört haben. Freuen Sie sich darauf und besuchen Sie dieses sehenswerte Stück.

Wer das Theater am Zittauer Standort und die Arbeit der „Freunde des Zittauer Theaters“ unterstützen möchte, ist herzlich dazu eingeladen. Beispielsweise in Form einer Mitgliedschaft im Verein. Weitere Informationen finden Sie unter www.theaterfreunde-zittau.de