Erfolgreiche Jahresversammlung der Zittauer Theaterfreunde

Der Verein „Freunde des Zittauer Theaters e.V.“ hat am 05.06.2023 erfolgreich die diesjährige Jahresmitgliederversammlung abgehalten. 23 Mitglieder, der Intendant und weitere Theatervertreter nahmen im Verlaufe des Abends teil. Es gab viel zu berichten, das Jahr 2022 abzuschließen und Entscheidungen für die nächsten Monate zu treffen. Da diesmal keine Wahlen stattfanden, blieb mehr Zeit für Gespräche untereinander und mit den Theaterleuten. Bei einer kurzweiligen Lesung von Katharina Stehr über die Erfahrungen einer Souffleuse kam echte Theaterstimmung auf.

Der Verein hat im Jahr 2022 das Theater direkt mit über 6000 Euro unterstützt. Es wurden 2000 Euro für die Hygienemaßnahmen auf der Waldbühne eingesetzt, 1000 Euro kamen der Theaterpädagogik zugute und knapp 3000 Euro kostete das Geländer an der Vortreppe des Zittauer Theaters. Bei öffentlichen Proben, Generalproben, bei Premierenfeiern und Gesprächen im Rahmen der „Stammtische“ erhielten wir Einblick in das künstlerische Geschehen und pflegten die Kontakte zum Ensemble und der Leitung. Unsere Arbeit und das Theaterbuch „Vorhang Auf!“ präsentierten wir bei einigen Anlässen, wie der Spielzeiteröffnung, dem Tag der offenen Tür und an unserem Stand zum Sächsischen Erntedankfest. Beim Festumzug konnten wir gemeinsam mit dem Schauspieldirektor, der Dramaturgin und der Theaterjugend das Theater und unseren Verein repräsentieren.

Der in der Versammlung Ende September 2022 gewählte, verkleinerte Vorstand arbeitet sich weiter ein. Die Sitzungen und die Arbeit verlaufen regelmäßig. Verwaltung und Mitgliederpflege werden gewährleistet.  Der Verein hatte zu Jahresbeginn 95 Mitglieder, 6 lebende Ehrenmitglieder sowie einige Förderer und Spender.  2023 können 19 Mitglieder auf ihre 10-jährige Mitgliedschaft zurückblicken.  Das Werben neuer Mitglieder, Fördermitglieder und Spender bleibt wichtig, um die finanzielle Grundlage der Arbeit zu erhalten und tatkräftige Mitwirkung zu erreichen.

Wichtiges Vorhaben im laufenden Jahr ist die bereits 2022 beschlossene Restaurierung des Steinway-Flügels, die nun bald beginnen sollte. Die Spendenwerbung dazu wird in der 2. Jahreshälfte intensiviert. Einstimmig wurde der Beschluss wurde gefasst, eine Inszenierung in der ersten Jahreshälfte 2024 mit 2000 Euro zu fördern. Ein anderer betrifft die Übernahme der nicht durch die beantragten Fördermittel gedeckten Kosten der Verfilmung der Inszenierung „Das Grenzlandtheater“ als 360-Grad Film in Virtueller Realität. Das Projekt ist realisiert, der Film steht auf VR-Brillen zur Verfügung und kann bei besonderen Aktionen mit kleineren Gruppen eingesetzt werden. Der Verein hat so zur Nachhaltigkeit dieser wichtigen und interessanten Inszenierung zu unserem Theaterhaus beigetragen.

Sorgen macht uns die Lage des Theaters. Der Intendant Dr. Morgenroth konnte noch keinen Durchbruch vermelden. Die Frage der Versicherung für die Schäden aus dem Sprinklervorfall im Theater Görlitz und auch die prekäre Finanzsituation mit drohender Insolvenz sind noch nicht entschieden. Wir warten auf die wichtigen politischen Entscheidungen und auch auf die Vorstellung der neuen Spielzeit 2023-24. Bereits jetzt kann man sagen: Das Gerhart-Hauptmann-Theater hat trotz widriger Umstände eine schöne und interessante Spielzeit 2022-23 gestaltet. Viele Stücke aller Sparten erhielten positive Kritiken, brachten echte Überraschungen und Publikumszuspruch. Interessante Ergebnisse bringen die vielen Spielclubs ein. Die Theaterpädagogik zeigt Wirkung – auch in den Schulen und Kindergärten. Das alles ist wichtig, darf nicht verloren gehen und ist weiter auszubauen. Die Chance muss es geben, sonst verlieren wir weiter an Lebensqualität in dieser Region. Deshalb gilt es, für das Theater zu kämpfen. Momentan sind keine größeren Aktionen durch das Theater und uns geplant. Wichtig ist, dass den Entscheidungsträgern im Kreis, im Landtag und auf Bundesebene der Wunsch nach Erhalt unseres Theaters mit seinen künstlerisch vielfältigen Angeboten sichtbar wird. Dafür kann nicht nur der Verein sorgen. Bitte nutzen Sie als Theaterfreunde und Zuschauer alle Ihre Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen!

Prof. Dr. Bärbel Fliegel