Und demnächst wieder einmal ins Theater…

Liebe Theaterfreunde,

nun sind wir schon in der Mitte der Spielzeit 2019/20 angelangt. Einiges ist schon Geschichte, die Komödie, das schöne Weihnachtsmärchen, die  Konzerte und die Kabaretttage. Andere Höhepunkte warten noch auf uns Theatergänger.

Wer das Musical „Lola Blau“ von Georg Kreisler für eine Schauspielerin noch nicht gesehen hat, hat in Zittau nur noch zwei Mal die Gelegenheit, ab Mai ist es dann auch in Görlitz zu sehen. Die Reaktionen  auf das Stück mit Tiefgang und die Interpretation durch Maria Weber und den Pianisten Martin Hybler sind überwiegend positiv. Verbringen Sie wieder einmal einen nachdenklichen und zugleich anregenden Abend im Theaterfoyer!  „Die Anarchistin“ ist lt. Plan nur noch ein Mal  am 3. April zu erleben. Nicht so viele Zuschauer stellen sich dem anspruchsvollen Stück in der Studiobühne. Wer es aber tut, wird vom Thema und vom Spiel von Sabine Krug und Renate Schneider eingenommen und belohnt sie mit langem Beifall. Ansätze zum Nachdenken über die Rolle von Strafe, Reue, Gnade und Schutzbedürfnis der Gesellschaft gibt das Stück in Zeiten von Terrorismus und NSU auf jeden Fall.

Nun läuft gerade die „Heiße Ecke“ und sicher hat es sich schon herum gesprochen, dass das Reeperbahn-Musical einfallsreich inszeniert ist und die 9 beteiligten Schauspieler in 40 Rollen schlüpfen und sich richtig „ins Zeug legen“. Das ständige Umkleiden als ein Prinzip der Inszenierung  ist eine logistische Leistung – auch für die Helfer hinter den Kulissen. Man sollte ihnen mal einen Extradank aussprechen!  Auf jeden Fall ist es sehenswert und unterhaltsam, auch wenn es m.E.  in der musikalischen Qualität nicht an „Cabaret“ und  „Der kleine Horrorladen“ heranreicht.

In diesen Tagen hat das von Grzegorz Stosz geschriebene und  in Kooperation mit dem Psychoteatr Wroclaw realisierte Stück „Mothers“ Uraufführung, worin die psychischen Folgen eines kindlichen Traumas verarbeitet werden. Es sind zunächst nur wenige Termine dieses experimentellen Theaterabends in  zwei Sprachen und mit Musik geplant. Für David Thomas Pawlak lag die Herausforderung v.a. darin, die polnischen Texte zu lernen und zu sprechen,  wobei in den Proben englisch gesprochen wurde, bekannte er in der Matinee.

Am 29. Februar wird im Foyer die neue mobile Produktion „Es ist, was nicht war“ Premiere feiern. Es  widmet sich dem Thema häusliche Gewalt, während das letzte z.B. die Drogenproblematik verarbeitete. Die Aufführung  kann von den Schulen gebucht werden, die Beteiligten spielen dann z.B. im Klassenzimmer.  Begleitet wird das Stück von betreuenden Fachleuten. Ich bin froh, dass unser  Schauspiel  solche Angebote entwickeln und  ernste Themen  mit spielerischen Mitteln an die jungen Menschen ab 12 Jahren herantragen kann. Man wird sehen, wie es angenommen wird.

Die gemeinsame Inszenierung des TheaterJugenClubs mit dem Ensemble ist in diesem Jahr in Kooperation  mit den Städtischen Museen im Projekt „entKommen“ der Flüchtlingsproblematik gewidmet. Patricia Hachtel hat die Regie der Adaption des  fiktiven Romans „Endland“ von Martin Schäuble übernommen. Man darf gespannt sein, zumal 13 junge Akteure und 5 Ensemblemitglieder mitwirken. Zur Premiere am 14. März wird es ein Podiumsgespräch mit dem Autor geben.

Vielleicht ist aber auch das Tanzstück „Wunderland“ etwas für sie? Einfallsreich ist die Tanzcompany auf jeden Fall und hat viele junge Fans in Görlitz. Es gibt nur wenige Vorstellungen in Zittau!

Ein Blick in den Spielplan von Görlitz lohnt auf jeden Fall: Die Oper „Tosca“ hat Premiere und geht dann bald nach Bautzen. Im  April gibt es dann die letzte Inszenierung von Klaus Arauner  die Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Brecht und Weill. Nichts wie hin, sie kommt nicht nach Zittau!

 Noch ein Tipp: Am 28. März ist der Aktionstag für die Sommertheatersaison. Sichern Sie sich ihre Karten!  

Ihre Prof. Dr. Bärbel Fliegel